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Fußball-Gruppenliga: Muss Petersberg nach 69 Jahren runter in die Kreisoberliga?

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Von: Ralph Kraus

Fußball 2021-2022/Gruppenliga Fulda Gr.1 - 2021-2022/SG Bronnzell (rot) - SG Eiterfeld/Leimbach (blau) 1:1
Ein enges Geschachere könnte das Rennen um den Titel zwischen der SG Eiterfeld/Leimbach (hier Mihai Alexandru Moise, blau) und der SG Bronnzell (Marek Weber) werden. © Rolf Herchen/Charlie Rolff

Die Meisterschaft in der Gruppenliga führt nur über die SG Eiterfeld/ Leimbach: Ungeschlagen kam die Elf von Ante Markesic durch die erste Saisonhälfte. Zehn Jahre nach dem Abstieg im Jahr 2011 macht sich der Verein bereit für die Rückkehr in die Verbandsliga Nord.

Kreis Fulda - Die Lage: Eiterfeld/Leimbach geht als Spitzenreiter in die Aufstiegsrunde. Dahinter dürfen sich noch Bronnzell (Fulda) und die beiden Süd-Vertreter SG Schlüchtern sowie SV Großenlüder Hoffnungen auf den Titel machen. Wie alle vier Süd-Vertreter hat dieses Duo noch zwei Spiele mehr in der Hinterhand. (Lesen Sie auch: Fußball in Fulda - Barockstadt zieht nach vier Zeiten Zwischenbilanz)

Kurios: Obwohl Schlüchtern in der Punktrunde acht Zähler weniger als die Teutonia holte, geht die SGS mit einem Punkt mehr in die Aufstiegsrunde, da die entscheidenden Partien gegen die anderen Aufstiegsrunden-Teams positiver bestritten wurden. Alle anderen vier Vereine der Aufstiegsrunde dürfen sich zumindest schon über den vorzeitigen Klassenerhalt freuen.

Dramatisch zuspitzen könnte sich das Rennen in der Abstiegsrunde: Hier scheint alles möglich, denn fünf der zehn Vereine müssen am Ende runter in die Kreisoberliga. Platz fünf in dieser Abstiegsrunde bedeutet also die Rettung. Hier schlägt der Modus indes ähnliche Kapriolen. So wurde die Helvetia aus Kerzell vom letzten Platz auf Rang sechs nach oben gespült, weil sie in den entscheidenden Partien punktete und so alle elf geholten Zähler mit ins neue Jahr nehmen kann.

Fußball-Gruppenliga: Eiterfeld/Leimbach dominiert das Geschehen

Top: Top waren etliche Vereine. Neben Eiterfeld/Leimbach überzeugten über weite Strecken vor allem der SV Großenlüder und die SG Freiensteinau. Als Überraschungsteam geht die SG Aulatal in die Geschichte der Vorrunde ein. Dass in Kirchheim und Oberaula schon vor Weihnachten der Klassenerhalt sicher ist, damit hat man wohl selbst nicht gerechnet.

Flop: „Gefloppt“ hat vor allem die Spvgg. Hosenfeld. 2020 verzichtete der Club als Meister freiwillig auf den Aufstieg in die Verbandsliga, und auch in der zweiten Abbruch-Saison hatte Hosenfeld die Spitzenposition gepachtet. Und dieses Jahr? Die Hälfte aller Spiele konnte der Mitfavorit nicht gewinnen, 33 Gegentore nach 18 Partien sind viel zu viel.

Der größte Flop ist bisher aber der RSV Petersberg. Seit 1952 und Spielern wie Fritz Gärtner, Glißner, Hau oder Blum, die vor 69 Jahren in den Spielen gegen Hessen Hersfeld und den SC Lispenhausen den Aufstieg schafften, war der RSV immer mindestens in der Gruppenliga unterwegs. Dass er diesmal noch die Kurve bekommt, scheint fraglich.

Traumstart für Großenlüder - Trainerwechsel in Bronnzell, Petersberg, Hutten und Schlüchtern

In Erinnerung bleibt: An erster Stelle muss der Traumstart des SV Großenlüder stehen. Zehn Siege und ein Remis lautet die tolle Auftakt-Bilanz, die 31 Punkte und 35:5-Tore brachte. Lediglich zwei Gegentore hat Großenlüder in seinen Heimspielen kassiert.

Freude machten zudem neue Gesichter wie Issak Somov, der vor allem in den ersten Wochen der Saison nicht nur in Eiterfeld/Leimbach für viel Gesprächsstoff sorgte. Dazu bleibt der Aufschwung der SG Bronnzell haften, den die Mannschaft unter Stefan Dresel hingelegt hat. In Erinnerung bleiben zudem die Trainerwechsel. Jens Keim (SG Bronnzell), Rodoljub Gajic (RSV Petersberg), Anton Balz (SG Gundhelm/Hutten) und Marc Friedel (SG Schlüchtern) mussten vorzeitig gehen.

Zahlenspiel: 597 Tore fielen in den 152 Spielen. 332 davon im Norden, 265 im Süden. Im Schnitt waren das fast vier Treffer pro Spiel (3,93). Das torreichste Spiel der Hinrunde war das 4:5 der SGBronnzell zu Hause gegen Hönebach. Gundhelm/ Hutten verlor gegen Müs mit dem gleichen Ergebnis. Die höchsten Heimklatschen kassierten Horas (gegen Eiterfeld/Leimbach) und Petersberg (gegen Bronnzell) jeweils mit 1:6. Den höchsten Saisonsieg fuhr Großenlüder beim 6:0 gegen Oberzell/Züntersbach ein.

Ausblick: Meister wird die SG Eiterfeld/Leimbach. Die Mannschaft scheint von allen Teams qualitativ am besten besetzt. Was den Abstiegskampf angeht: Petersberg und Gundhelm/Hutten müssen wohl absteigen. Oberzell/Züntersbach wird es schaffen. Bleiben drei Abstiegsplätze für sieben Teams. Spannender geht es kaum.

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