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Haarscharf am Sieg vorbei: Großenlüders furiose Aufholjagd wird nicht gekrönt

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Von: Leon Weiser

Handball 2022-2023/Frauen Oberliga 2022-2023/HSG Großenlüder-Hainzell
So umkämpft wie der Zweikampf zwischen Theresa Reith (HSG Großenlüder/Hainzell, blau) und Tanja Tröller (HSG Wettenberg, rot) war das gesamte Spiel – am Ende teilen sie sich die Punkte. © Charlie Rolff

Die HSG Großenlüder/Hainzell kann nur noch Spektakel. Nach dem Last-Second-Sieg gegen Oberursel folgt nun ein achtbares 21:21 (10:14)-Unentschieden gegen Wettenberg – obwohl es statt einem gut und gerne zwei Punkte hätten sein müssen.

Großenlüder - Es wäre die Krönung einer furiosen Aufholjagd gewesen. Knapp 15 Minuten vor Schluss führt der Gast aus Wettenberg mit 20:15 – dreizehneinhalb Minuten später muss es 22:21 für Großenlüder/Hainzell stehen. Denn es gibt einen Siebenmeter, nachdem man das Spiel zum zweiten Mal überhaupt (nach dem 1:1) ausgeglichen hat. Aber Laura Hölzinger versagen bei ihrem sechsten Siebenmeter, insgesamt war es der siebte der HSG, die Nerven – Torfrau Tania Rinn pariert. Es bleibt beim Remis.

Handball-Oberliga: Großenlüder haarscharf am Sieg vorbei

„Der Siebenmeter muss oben ins Tor, aber wir sind halt nur Menschen. Wir freuen uns über den Punkt, haben uns aber nicht ganz belohnt. Es war mehr drin“, analysiert Trainer Holger Hölzinger, der nur mit den letzten 15 Minuten vollends zufrieden sein kann. Davor gelingt wenig, das zweite Tor fällt erst nach mehr als neun Minuten – da führte der favorisierte Gast bereits mit 5:1. Es bleibt bis zur Pause beim Vier-Tore-Rückstand (10:14), der in Hälfte zwei kurzzeitig sogar auf sechs Tore wächst (13:19).

„Das war eine sehr hohe Hürde, die wir nehmen mussten“, lobt Hölzinger den Gegner, der es gut machte und die Fehler der HSG ausnutzte. Wieder gab es Fehlpässe und Ungenauigkeiten im Spiel nach vorne, teilweise Lücken in der Abwehr. Wobei letztere im Verlauf der Partie besser wurde, allen voran Torfrau Carolin Greulich, die mehrmals die Vorentscheidung mit super Paraden verhinderte. (Lesen Sie hier: Handball: Hünfeld und Großenlüder liefern sich brandheißes Derby)

Handball

HSG Großenlüder/Hainzell: Hartung, Greulich; Schultheis (1), Hasenauer, Lehmann (1), Klitsch (1), Wertmüller, Reith (3), Hölzinger (4/4), Okrusch (3), Schmitt, Gering, Elsing (3), Bruhn (5).

Schiedsrichter: Lippert, B., Lippert, J. (HSG Obertshausen/Heustenstamm). Zeitstrafen: 2/2. Zuschauer: 100.

„Wir müssen vorne ruhiger bleiben. Oft gehen wir zu fahrlässig mit Ballgewinnen um“, kritisiert Hölzinger, der seiner Mannschaft aber eine gute Mentalität zuschreibt. In den ersten Oberliga-Spielen hätte die Partie vermutlich nicht zum Punkt gereicht, aber: „Die Mannschaft ist gereift. Die Mentalität ist super.“

Mit dem Punkt verlängert die HSG ihre Serie – seit vier Spielen gab es keine Niederlage. Das Team ist in der Liga angekommen und kann hektische und enge Spiele mit wenig Spielfluss drehen, was diese Partie zeigt. Geholfen haben die Zuschauer. Es waren weniger als gegen Oberursel, dafür war die Stimmung elektrisierend – die Halle glich nach der Aufholjagd einem Hexenkessel. Nun gilt es, dasselbe Feuer bei den kommenden zwei Auswärtsspielen an den Tag zu legen.

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