Doch nach dem Schwimmen entschied er sich, aus dem Rennen auszusteigen – die Angst vor den Folgen seiner Fiebererkrankung waren zu groß, um auf der heißen Rad- und Laufstrecke Kreislaufprobleme oder Herzmuskelentzündungen zu bekommen. Eine richtige Entscheidung, wie sich zeigte: Denn abends war der Coronatest positiv, sofortige Quarantäne im Hotelzimmer war die Folge – ein bitteres Ende seiner dreijährigen Wartezeit auf diese WM, wie Südfeld bilanziert.
Lars Hildebrand hatte sich erst zwei Monate vor dem Rennen für den Ironman qualifiziert. Um 7.05 Uhr fiel für ihn der Startschuss für die gut 3,8 Kilometer im salzigen Gewässer vor Kailua-Kona. Nach einer Stunde und zwölf Minuten hatte er wieder Land unter den Füßen, dann ging es aufs Fahrrad.
Auf dem Velo stand erst eine kleine Schleife durch Kona an, ehe es dann zur großen Runde an die Westküste bis zum Wendepunkt zum Nordzipfel Big Islands in Hawi ging. „Waren noch in Kona viele Zuschauer, so ist man auf diesem Teilstück oft allein mit sich und dieser einzigartigen und etwas unwirklichen Landschaft voller Vulkangestein“, berichtet Hildebrand. Nach guten Wetterbedingungen war für sein Rad der Arbeitstag nach fünf Stunden und 22 Minuten beendet.
„Gut gelaunt“, wie er schreibt, ging es dann auf die Laufstrecke. Nach einem Ausflug durch Kona ging es „ab auf Einsamkeit des Highways in Richtung der wohl berühmtesten aber auch sicher gefürchtetsten Meilen der Triathlonwelt – dem Energy Lab“, schreibt Hildebrand. Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit mussten die Läufer aushalten. Aber: „Nette Gespräche mit meinen Mitläufern und den wenigen Stellen mit Zuschauern sowie kürzere Gehpausen ließen Kilometer um Kilometer von der Uhr nehmen und das Ziel stetig näher rücken.“
Dann noch den Highway zurück, die Palani Road hinunter, ein kleiner Schwenk – und dann ab auf die Zielgerade. Nach vier Stunden und zwei Minuten in den Laufschuhen ertönten dann die Worte „Lars Hildebrand – You are an Ironman“.
„Nach knapp elf Stunden durfte ich dann endlich die Beine hochlegen“, bilanziert der Sportler: „Die Erinnerungen an den Wettkampf, die begeisterungsfähigen Fans an der Strecke, aber vor allem die vielen Bekanntschaften und Eindrücke vor und nach dem Rennen lassen die Reise für mich unvergesslich werden.“