1. Fuldaer Zeitung
  2. Sport
  3. Lokalsport

Fuldaer Kampfsportler gibt Debüt bei Veranstalter Glory: Sergej Braun steigt vor 15.000 Zuschauern in den Ring

Erstellt:

Kampfsport: Sergej Braun (links) und sein Gegner Michael Boapeah.
Schau mir in die Augen. Psychologische Spielchen nach dem Wiegen zwischen Fuldas Sergej Braun (links) und seinem Gegner Michael Boapeah. © Glory

Für den Fuldaer Kampfsportler Sergej Braun steht ein weiterer Karrierehöhepunkt an. Der 33-Jährige steigt zum ersten Mal bei einem Event des Veranstalters Glory in den Ring und wird im Stadion von Arnheim (Niederlande) vor 15.000 Zuschauern kämpfen.

Fulda - Sergej Braun hat in seiner Karriere als Kampfsportler schon vieles erlebt, trat bei großen Karate- und Kickboxveranstaltungen an und gewann bislang sechs Weltmeistertitel. Samstagabend (8. Oktober) erwartet den Fuldaer jedoch etwas Besonderes. Bei der Veranstaltung Collision 4 kämpft er vor der bislang größten Kulisse seiner Karriere bei einem der weltweit größten und prestigeträchtigsten Kampfsportveranstalter.

Kampfsport: Sergej Braun aus Fulda tritt vor 15.000 Zuschauern an

Im GelreDome, dem Fußballstadion von Arnheim, wird der Kampfsportabend ausgetragen, und Braun trifft im Mittelgewicht (bis 85 Kilo) auf Michael Boapeah (Niederlande/Ghana). Der Gegner des Fuldaers lebt und trainiert in den Niederlanden in einer Sportschule, aus der Braun bereits zwei Gegner hatte.

„Diese Kämpfer arbeiten viel mit ihren Knien, deshalb erwarte ich, dass mein Gegner ebenfalls so kämpfen wird“, sagt der Fuldaer, der sein Trainingspensum vor dem Kampf wie immer durchgezogen hat. „Natürlich habe ich meine Vorbereitung auch auf den Gegner ausgerichtet.“

Vor zwei Jahren hätte Braun bei der Mix-Fight-Gala in Darmstadt bereits auf Boapeah treffen sollen, damals gab es jedoch von Seiten des Veranstalters unterschiedliche Gewichtsvorgaben für die beiden Sportler, so dass der Kampf letztlich nicht stattfand. Diesmal treffen die Athleten jedoch aufeinander. (Lesen Sie hier: „Wir sind wieder zurück“: Punktsieg für Sergej Braun bei Prestige Championship)

Allerdings ist für Braun die Teilnahme an der Veranstaltung an sich mindestens genauso interessant wie sein Fight, denn den Hauptkampf des Abends bestreiten zwei Kampfsportlegenden. Badr Hari (Niederlande/Marokko) trifft im Schwergewicht (über 95 Kilo) auf Alistair Overeem (Niederlande). Beide standen sich bereits in 2008 (K.-o.-Sieger Overeem) und 2009 (K.-o.-Sieger Hari) gegenüber und wollen nun bei ihrem dritten Aufeinandertreffen im Ring ermitteln, wer der Bessere ist.

„Mit diesen beiden Legenden auf einer Veranstaltung zu kämpfen, ist eine tolle Sache. Ich habe früher als Teenager ihre Kämpfe im Fernsehen auf Eurosport gesehen, bin mit ihren Kämpfen aufgewachsen und sitze jetzt mit ihnen gemeinsam auf einer Pressekonferenz. Das ist schon klasse und für mich aufregender als der Kampf selbst“, schwärmt Braun.

Wettkampf von Kickbox-Veranstalter Glory in den Niederlanden

Der 33-Jährige ist bereits seit Mittwoch in Amsterdam. Da bei Collision 4 neun Kämpfe stattfinden und viele der Athleten aus dem Ausland per Flugzeug in die Niederlande reisen, fand sowohl das Wiegen der Kämpfer als auch die Pressekonferenz gestern im Steigenberger-Hotel am Flughafen Amsterdam statt.

Am Tag zuvor hatten Braun und die anderen Kämpfer ebenfalls einige Termine zu bewältigen. Es wurden Fotos von den Kämpfern geschossen, Videos gedreht und Kurzinterviews geführt. Einige davon werden am Kampfabend für die Präsentation der Kämpfer verwendet, wenn diese ins Stadion einlaufen.

In der Arena in Arnheim trägt der niederländische Fußball-Erstligist Vitesse Arnheim seine Heimspiele aus. Interessant ist die Konstruktion des Stadions, dessen Dach geschlossen werden kann, und aus dem der Rasen mit dem Spielfeld für Konzerte und andere Veranstaltungen aus der Arena herausgefahren wird.

Stichwort Glory

Glory ist einer der größten Kickboxveranstalter weltweit und hat seit seiner Gründung 2012 bereits mehr als 90 Kampfabende in Europa, Asien und Nordamerika mit den weltbesten Kickboxern veranstaltet. Kämpfer aus 50 Nationen hat die Organisation unter Vertrag, darunter einige der bekanntesten Namen der Kickboxszene. In den sozialen Medien folgen Glory zehn Millionen Menschen.

Dass die Veranstaltung zu den Topevents gehört, zeigen nicht nur die professionelle Organisation sowie die Namen und Präsentation der Kämpfer, sondern auch die Ticketpreise. Für 37 Euro bekommt man nur einen Tribünenplatz der untersten Kategorie, die teuerste Karte liegt bei 1950 Euro für ein Paket aus erstklassigem Sitzplatz, Zugang zur VIP-Lounge, privatem Eingang und Parkplatz.

Übertragen wird Collision 4 weltweit im Internet. In Deutschland kann man direkt bei Glory zusehen (Pay-per-View). Die Übertragung beinhaltet den Hauptkampf sowie fünf weitere Kämpfe. Da Sergej Braun früher kämpft, wird er um 18.30 Uhr kostenfrei auf dem YouTube-Kanal Glory Kickboxing übertragen. (Von Joachim Herbert)

Auch interessant