Doch dann kam alles anders, die Jahresplanung für 2023 birgt eine völlig neue Herausforderung, die sich schlicht in drei Worte fassen lässt: „Ich werde Mama.“ Annas Stimme ist noch heller als sonst, die Freude spürbar. Bei einem kurzen Telefonat sprudelt es nur so aus ihr heraus. Sie sei in der 16. Woche. (Lesen Sie auch: Krämpfe bremsen Läuferin Anna Hahner beim „Ultratrail du Mont-Blanc“ komplett aus)
Ende Juni erwarten sie und ihr langjähriger Partner Dr. Philipp Herold, ein ganzheitlicher Kieferorthopäde aus dem Chiemgau, ihr Kind. „Ich habe gespürt, dass es jetzt genau das Richtige ist und ich bereit dafür bin, Mama zu werden.“ Vielleicht sogar mit Zwillingen? „Ich habe mir Zwillinge gewünscht, aber es hat scheinbar nicht geklappt“, berichtet sie lachend.
Nun läuft Anna Hahner, Profisportlerin, Unternehmerin und werdende Mutter, täglich zu zweit die Berge hoch. Das Tempo habe sie auf die Schwangerschaft abgestimmt – bergauf hikend, bergab laufend. Selbst wenn ihre Wettkampfplanung derzeit auf Eis liegt, sitzt Anna Hahner nicht untätig zuhause im Chiemgau herum. Vorerst muss sie erst einmal die Flut an Glückwunschpost beantworten.
„Es ist unglaublich, wie sich die Menschen mit uns freuen.“ Danach gilt die volle Konzentration ihrem hahnertwins-coaching, das sie gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Lisa betreibt, und Trainings- und Ernährungspläne für ihre Coachees schreibt. (Lesen Sie hier: Diagnose Parasiten-Befall: Darum klappte es für Lisa Hahner beim Berlin-Marathon nicht)
Nach der Geburt möchte Anna Hahner ihre Sportkarriere fortsetzen und vielleicht sogar noch erfolgreicher zurückkommen. „Während der Schwangerschaft hast du bis zu eineinhalb Liter mehr Blut im Körper, was gerade für Ausdauersportlerinnen extrem leistungsfördernd ist.“
Den Leistungssport überlässt sie aber erst einmal ihrer Zwillingsschwester Lisa. Die werdende Tante bereitet sich ab Januar für zehn Wochen in Neuseeland auf die Frühjahrswettkämpfe vor.