Bereits drei Tage später ging es für die Schlitzerin in den Niederlanden weiter. Und hier lief es sehr viel weniger rund. Mit den 18,04 Metern und Rang sechs bei den FBK Games in Hengelo konnte sie nicht zufrieden sein. Und holte wiederum vier Tage später beim 16. Schönebecker SoleCup zum Gegenschlag aus: Hier stellte sie ihre bisherige Bestleistung von 18,88 Metern ein, mit der sie bei Olympia in Tokio Achte geworden war. „Das war wie ein Befreiungsschlag für mich, besonders nach den 18,04 Metern in Hengelo. Dass ich die dann in Schweden noch mal unterbiete, damit habe ich natürlich nicht gerechnet.“
Im schwedischen Sollentuna endete nämlich am vergangenen Sonntag der Wettkampf-Marathon. Gambetta wurde erneut Sechste, schaffte diesmal aber nicht einmal die 18 Meter, der beste Versuch zeigte 17,95 Meter. „Ich habe gemerkt, bei so vielen Wettkämpfen fehlt mir noch etwas die Konstanz“, bilanziert Gambetta. Das viele Reisen, die wenigen Erholungspausen und das in dieser Zeit fehlende Training habe das Übrige getan.
„Wenn man lange unterwegs ist, verspannt man irgendwann, das kennt wohl jeder. Wenn man dann körperliche Höchstleistungen bringen will, merkt man, es fehlt etwas die Substanz und Schnelligkeit“, erläutert die Kugelstoßerin. Das habe sich dann spätestens beim letzten Wettkampf bemerkbar gemacht.
Für die Deutschen Meisterschaften, auf denen es darum geht, ihre Leistung für die anstehenden EM- und WM- Nominierungen zu bestätigen, ist Gambetta dennoch guten Mutes. „Ich bin ein Meisterschaftstyp, deshalb bin ich da optimistisch“, sagt sie. Bis dahin versuche sie, im Trainingslager in Tirol, in dem sie bis zum kommenden Montag bleibt, noch einige gute Einheiten zu absolvieren. Und vor allem, ein wenig zu entspannen und neue Energie zu tanken. „Das geht hier in den Tiroler Bergen natürlich sehr gut“, sagt die Olympia-Achte und lacht.