Und mit der Fitness die Routine. „Dann macht es mir auch irgendwann nichts mehr aus, wenn es draußen regnet oder kalt ist. Das Laufen wird zur Selbstverständlichkeit“, macht Christine Brähler Anfängern Mut, die mit dem inneren Schweinehund zu kämpfen haben.
Wer sich vorgenommen hat, regelmäßig laufen zu gehen, sollte auf jeden Fall in ordentliche Laufschuhe investieren. „Dafür sollte man in ein Sportfachgeschäft gehen und sich beraten lassen, idealerweise von jemandem, der selbst läuft“, rät Christine Brähler. Anhand einer Laufanalyse werde dort ermittelt, welcher Schuh der passende ist.
„Für jemanden ohne Fußfehlstellung und vom Gewicht eher leichte Läufer eignet sich der sogenannte Neutralschuh“, so Brähler. Bei schwereren Menschen oder solchen mit Fußfehlstellungen gebe es den Stabilitätsschuh, der stärker dämpft oder beispielsweise ein Abrollen des Fußes nach innen verhindert. Etwa 180 bis 200 Euro kostet so ein Schuh.
Die richtige Laufhaltung ist eine aufrechte und lockere. „Arme und Beine arbeiten überkreuz“, erläutert Alex Gies. „Ist das linke Bein vorne, geht gleichzeitig der rechte Arm hoch und umgekehrt.“ Während des Laufens sollte der Rücken gerade sein, der Blick nach vorne gerichtet, die Arme in einem Dreieck nah am Körper gehalten werden.“ Das erfordere ein bisschen Übung und Koordination, so Gies.
Seine Kollegin Christine Brähler fügt hinzu: „Laufen sollte aber kein Kraftakt sein, der Körper locker, die Hände zum Beispiel nicht zu Fäusten geballt. Mir hat mal jemand gesagt, die Unterlippe muss im Wind flattern, so locker sollte das sein. Das ist vielleicht etwas übertrieben, aber im Kern stimmt die Aussage.“
Wichtig sei auch eine ruhige, gleichmäßige Atmung.
Christine Brähler ist eine passionierte Läuferin, weiß aber auch, wann sie lieber eine Pause einlegen sollte: „Wer sich krank fühlt oder gar Fieber hat, sollte auf keinen Fall Sport treiben.“ Das könne ganz schnell das Herz angreifen.
Auch bei Schmerzen in den Gelenken solle man lieber aufs Laufen verzichten, raten die Lauftrainer. Nicht aber auf die Bewegung als solche. „Statt zu laufen, kann man dann ein paar Dehnübungen machen oder einfach eine Runde spazieren gehen“, sagt Alex Gies. Eine reine Schonhaltung sei oft eher kontraproduktiv.
Wer starkes Übergewicht habe, sollte vielleicht auch nicht gleich mit dem Joggen beginnen. „Das belastet die Gelenke dann sehr stark“, weiß Brähler. „Lieber fange ich dann mit Walking an, das ist schonender.“ Und für jemanden, der lange Zeit überhaupt nicht sportlich aktiv war, empfiehlt sie vor dem Laufstart einen ärztlichen Check-Up, um gesundheitliche Hürden auszuschließen.
1: Laufen ist nicht nur eine Sache der Beine. Um auch den Oberkörper aufzuwärmen, weiß Alex eine gute Übung: Aufrecht hinstellen, einen Arm nach oben strecken, dann langsam in die Knie gehen und mit dem Arm den gegenüberliegenden Fuß berühren.
2: Christine zeigt eine Übung für die Beine: Auf einem Bein stehen, das andere leicht anheben und langsam wie ein Pendel vor und zurück schwingen.
3: Alex demonstriert die richtige Laufhaltung: Ist das linke Bein vorne, geht in der Gegenbewegung der rechte Arm nach oben und umgekehrt. Die Arme hält er im sogenannten Laufdreieck: Der Ellbogen ist locker angewinkelt, mit der gedachten Linie zwischen Hand und Schulter bildet der Arm ein Dreieck. Während des Laufens sollte man in der Armbeuge einen Stift halten können.