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Tischtennis mit Karl Lauterbach: Niesigerin berichtet von Benefizturnier im Bundestag

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Von: Leon Weiser

Ein Tischtennisturnier mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach: Das haben noch nicht viele Menschen erlebt. Die Niesigerin Silke Kind, die in diesem Jahr bei der PingPongParkinson-WM Bronze und Silber gewonnen hatte, hat mitgespielt.

Niesig/Berlin - Im Bundestag trafen sich kürzlich Politiker aller Fraktionen sowie Sportler zum Benefiztischtennisturnier. Mit dabei war Silke Kind aus dem Fuldaer Stadtteil Niesig. „Ich habe gedacht, ich träume“, erzählt Kind. Sie ist Mitglied des Vereins PingPongParkinson Deutschland und leidet selbst an Parkinson – die Symptome verschwinden beim Tischtennisspielen nahezu. Um auf die Krankheit und den Verein aufmerksam zu machen, wurde das Benefizturnier im Bundestag veranstaltet – unter der Schirrmherrschaft des Tischtennis-Bundestrainers Jörg Roßkopf. Federführend organisiert wurde es vom Bundestagsabgeordneten Albert Stegemann aus Nordhorn. Nordhorn ist der Sitz des Vereins.

Tischtennis: Karl Lauterbach spielt im Bundestag zugunsten der Initiative PingPongParkinson

„Wir kamen in den Bundestag, und es war alles aufgebaut. Wir wollten zunächst ein Turnier spielen, aber die Zeit hat nicht gereicht, da die Abgeordneten wieder in eine Sitzung mussten. Dann haben wir uns in Gruppen aufgeteilt, sodass jeder mal spielt“, erklärt Kind. Sie spielte zwar nicht mit Karl Lauterbach in einer Gruppe, dafür unter anderem im Doppel mit Roßkopf sowie den CDU-Politikern Michael Brand und Klaus Wiener. „Wenn ich an der Platte stehe, ist es mir ehrlicherweise egal, mit wem ich spiele“, sagt Kind, die sich ihren großen Traum erfüllt hat. Sie wollte unbedingt mal mit Roßkopf Tischtennis spielen.

Der Umgang untereinander war locker und unverkrampft – man habe sich sogar geduzt. „Für uns als Sportler gehört das dazu“, so Kind. Die Politiker nahmen die Herausforderung an und stellten sich an der Platte. So auch Karl Lauterbach, der selbst Tischtennis im Verein spielt, was man anhand seiner Leistungen an der Platte gesehen habe. „Der Spaß stand natürlich im Vordergrund und ging auf die Politiker über. Es hat sich jeder für jeden gefreut, egal wer gewonnen oder verloren hat. Das Turnier hat allen ein glückliches Lächeln auf die Lippen gezaubert“, berichtet die Niesigerin.

Karl Lauterbach steht an der Tischtennisplatte und spielt mit Mitgliedern des Vereins PingPongParkinson Deutschland
Karl Lauterbach steht an der Tischtennisplatte und spielt mit Mitgliedern des Vereins PingPongParkinson Deutschland. © Kay Nietfeld/dpa

Die Resonanz war groß, alle Plätze waren ausgebucht. Die Politiker, die dabei waren, haben einen Bezug zum Sport. Es war egal, zu welcher Partei man gehört. So waren unter anderem die SPD-Politiker Frank Ullrich, Vorsitzender des Sportausschusses, und Bärbel Bas, Präsidentin des Bundestags mit dabei – ihr verstorbener Ehemann litt ebenfalls an Parkinson.

Vor dem Turnierstart traf sich Silke Kind mit Hessens Innenminister Peter Beuth. Organisiert wurde dies vom Fuldaer Bundestagsabgeordneten Michael Brand. Kind redete mit dem Minister, der auch für das Thema Sport zuständig ist, über den Verein und übergab ihm ein Positionspapier.

Silke Kind an der Tischtennisplatte
Voller Fokus und Einsatz beim Tischtennis - auch im Bundestag: Silke Kind an der Tischtennisplatte. © privat

Vielen Menschen, die an Parkinson erkrankt sind, hilft der Sport, um die Symptome zu verringern. Ziel ist, dass die Menschen aktiv werden und sich sportlich betätigen. Auch Silke Kind hilft der Sport. „Uns wurde einiges versprochen. Wir werden sehen, was passiert“, so Kind.

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