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Haferflocken und Schürfwunden: Anna Hahner bei Offroad-EM auf Platz 23

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Die mit Schürfwunden gezeichnete Anna Hahner tauscht sich auf La Palma am Rand mit Trailläufer Marcel Höche aus, der 22. wurde.
Zufrieden sieht anders aus: Die mit Schürfwunden gezeichnete Anna Hahner tauscht sich auf La Palma am Rand mit Trailläufer Marcel Höche aus, der 22. wurde. © DSV

Die Crossläuferin Anna Hahner hat an der Offroad-EM auf La Palma teilgenommen. Auf der Kanareninsel hatte sie allerdings Probleme, ihren Rhythmus zu finden. „Ich habe zu keiner Zeit in den Wettkampf gefunden“, berichtete sie.

El Paso/La Palma - So musste sich die Olympionikin im Marathon nach 5 Stunden und 20 Minuten mit Rang 23 und einigen Blessuren zufrieden geben. „Ich habe versucht, selbst wenn es nicht läuft und mein Körper leidet, meine Aufmerksamkeit auf etwas Positives zu richten. Man findet immer irgendetwas Schönes, manchmal muss man halt etwas länger suchen“, berichtet Hahner, die Schürfwunden an Händen, Bauch und Oberschenkel aufwies, die sie sich bei einem Sturz nach zwölf Kilometern zugezogen hatte.

„Das Hinfallen war nicht das Problem, das passiert schon mal.“ Viel eher meint die 32-Jährige die Strapazen des Traillaufs mit stolzen 2600 Höhenmetern: „Ich musste mich über die Strecke kämpfen, da können 47 Kilometer lang werden.“ Aufgeben war für sie aber keine Option. (Lesen Sie hier: Quarter-Everesting: Trailrunnerin Anna Hahner läuft die Zugspitze in dreieinhalb Stunden hoch)

Offroad-EM auf La Palma: Anna Hahner mit Schürfwunden auf Platz 23

In der zehnköpfigen Nationalmannschaft war die Rimmelserin die einzige Trailläuferin. „Ich habe mich mega gefreut, mal wieder das Nationaltrikot zu tragen“, betont sie. „Das letzte Mal trug ich es beim Marathon 2016 in Rio.“

Der Tag hatte früh um 4.40 Uhr begonnen – mit einem üppigen Frühstück: „Es gab zwei große Schüsseln mit Haferflocken, Mandelmilch, Banane und Honig, das ist leicht verdaulich und füllt die Kohlenhydratspeicher. Dazu zwei Espressi mit einem Schuss Milch – und ich war bereit.“

Für den Wettkampf gibt es eine Pflichtausrüstung mit Rettungsdecke, Trillerpfeife, Mobiltelefon und 500 Millilitern Flüssigkeit, die vor dem Start und im Ziel kontrolliert wird. Im Anschluss ging es zur Belohnung ins Meer, selbst wenn „die Schürfwunden im Salzwasser brannten“. Und am Strand gab’s ein Bier, worauf „ich mich während des Rennens gefreut habe“.

In zwei Wochen möchte Hahner an den Deutschen Meisterschaften beim Zugspitz-Ultratrail über 83 Kilometer und 3800 Höhenmeter teilnehmen. „Ich brauche erst mal noch ein paar Tage, bis ich den Wettkampf hier in El Paso verarbeitet habe.“ (hi)

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