Dabei hat 2006 alles ganz klein angefangen. Ein Bekannter des heutigen Vorsitzenden Jürgen Jordan hatte einen Kickertisch im Keller stehen. Dort trafen sich die Gründungsmitglieder zum spielen. Unter ihnen auch der Deutsche Tischfußball-Meister Uli Kinold aus Langenbieber, der den heutigen Osthessenkickern den Sport näherbrachte. „Wir wurden immer besser. Irgendwann reifte die Idee, einen Verein zu gründen“, erinnert sich Jordan. Erst 2012 war es dann so weit, nicht zuletzt aus versicherungsrechtlichen Gründen. Schließlich fliegt gerne mal ein Ball aus dem Tisch – und das kann ins Auge gehen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Inzwischen zählt der Verein rund 50 Mitglieder, 40 sind aktiv. Der Älteste unter ihnen ist Oskar Vogel, der mit seinen 70 Jahren noch in der Landesliga antritt. „Ich habe nach etwas gesucht, das ich auch in meinem Alter noch machen kann – und Tischfußball ist in jedem Alter möglich“, sagt er. Anfängern zeigt er gerne den schnellsten Schuss, den „Jet“. Dabei machen die Figuren bei Ballkontakt einen Überschlag, der Ball jagt über das Feld.
Wer sich für Tischfußball interessiert, ist bei den Osthessenkickern 06 Großenlüder jederzeit willkommen. Das offene Training findet derzeit nur nach vorheriger Anmeldung über die Homepage des Vereins statt. Einen festen Termin gibt es nicht, die Probestunden erfolgen nach Absprache. Trainiert wird im rechten Teil des Lüderhauses, Wiesenweg 14 in Großenlüder.
„Man legt das Handgelenk an den Griff und zieht den Arm schnell nach oben“, erklärt er. Vorsicht ist aber geboten, denn mehr als eine 360-Grad-Drehung darf die Stange nicht machen. „Ich mache deshalb eine Affenhand und fange damit den Griff auf“, sagt Vogel und beugt die Hand zur Affenklammer, wie es in der Fachsprache heißt. Dieses Drehen ist ohne Ballkontakt übrigens tabu – eine der wichtigsten Regeln im Tischfußball und heiß diskutiert vor jedem Match unter Amateuren.
Um den Gegner abzulenken, ist es aber erlaubt, die Stange nach vorne und hinten zu schieben. Außerdem bleibt der Spieler dadurch voll konzentriert – und das ist umso wichtiger, wenn der Gegner Zweifach-Weltmeister Yannic Hartmann ist. Von den Profis lernen können Interessierte regelmäßig beim offenen Training.
Wer sich nach ein paar Übungsstunden sicher genug fühlt, kann sein Können beim jährlichen Turnier der Osthessenkicker testen, das voraussichtlich im Januar im Lüderhaus stattfinden wird. Der genaue Termin steht wegen der Corona-Pandemie noch nicht fest.