Zunächst war mir bewusst, dass der Veranstalter Matchroom den ursprünglichen Termin für die European Open vom November auf den Sommer vorverlegen wollte und noch einen Spielort in Deutschland gesucht wurde. Durch Gespräche mit Altbürgermeister Dr. Wolfgang Dippel wurde ich in Fulda auf die Esperantohalle aufmerksam und habe dann den Kontakt zwischen den Parteien hergestellt. Der Gründer Matchrooms, Barry Hearn, fand die Idee super, das Turnier in meiner Heimatstadt auszurichten. Das Hotel Esperanto und Matchroom wurden sich dann schnell einig.
Worauf freuen Sie sich im Zusammenhang mit dem Turnier am meisten?
Dass sich nach 30 Jahren für mich der Kreis endlich schließt. In Fulda habe ich mit dem Billardspielen angefangen. Durch Billard habe ich die ganze Welt kennengelernt. Nun kommt diese Welt zu mir nach Hause, und Fulda wird erleben, wie Billard auf höchstem Niveau präsentiert werden kann.
Die Weltelite des Poolbillardsports wird für eine Woche in Fulda zu Gast sein. Die Spieler kennen sich untereinander, sind teilweise gut befreundet und einige werden sowohl die Sehenswürdigkeiten besuchen als auch in der Innenstadt und in den Restaurants unterwegs sein. Sind Sie denn schon als Stadtführer verpflichtet worden?
Die meisten Spieler kommen nach Fulda, um das Turnier zu gewinnen. Ich hatte aber bereits einige Anfragen, wo man bei uns das beste Schnitzel bekommt (lacht).
Eintrittskarten gibt es auf der Internetseite des Veranstalters. Tageskarte: 15 Euro, Wochenkarte (für alle 6 Tage): 90 Euro.
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Warum sollten sich die Fuldaer, die bisher noch keine Berührungspunkte mit dem Billardsport haben, die Veranstaltung trotzdem anschauen?
Matchroom wird das Event sehr professionell präsentieren. Jeder, der mal reinschaut, wird erkennen, wie komplex und spannend unser Sport ist. Außerdem sind viele Fuldaer und Deutsche am Start, die Fuldas Unterstützung gebrauchen können. Wir haben zahlreiche Aussteller für die Plaza Esperanto gewinnen können, von Merchandising über Literatur, Trainingshilfen zu Queues und Tischen, sodass man auch mal selbst ein Queue in die Hand nehmen kann und einen Eindruck bekommt, was unsere Industrie so alles zu bieten hat.
Für Fragen, wenn es um das Format, Regeln oder Spieler geht, wird die SG Johannesberg einen Stand aufbauen, und ich lade jeden Fuldaer persönlich ein, mich anzusprechen, anzuschreiben und am besten anzufeuern. Im Gegensatz zu dem Bild, das viele Zuschauer vom Billardsport haben: Wir wollen richtig Stimmung in der Halle haben! Die Spieler zehren von dieser Energie und alle werden unheimlich viel Spaß haben.
Es sind allein vier deutsche Weltmeister unterschiedlicher Generationen am Start. Ralf Souquet (53 Jahre), Sie selbst (43), Joshua Filler (24) und der Junioren-Weltmeister Moritz Neuhausen (18). Wem trauen Sie am meisten zu?
Favorit ist ganz klar Joshua Filler. Er hat die beiden letzten großen Matchroom-Events, das World Pool Masters und die UK Open, gewonnen und strotzt vor Selbstbewusstsein.
Einige Spieler der gerade in die Poolbillard-Bundesliga aufgestiegenen SG Johannesberg gehen ebenfalls an den Start. Wie weit können die hiesigen Athleten im Turnier kommen?
Da bin ich selbst mal riesig gespannt. Spielerisch haben wir einige, die den ganz großen Spielern schon mal ein Bein stellen können. Die Arena, die internationalen Gegner und generell die Atmosphäre kann allerdings schon viel Druck ausüben. Druck, den unsere Jungs vielleicht noch nicht so gespürt haben. (Interview geführt von Joachim Herbert)