Der Rennsteig-Marathon ist eine Punkt-zu-Punkt-Strecke, die Läufer starten in Neuhaus am Rennweg und laufen dann 42 Kilometer den Rennsteig entlang bis nach Schmiedefeld. Dabei legen sie 700 Höhenmeter zurück und laufen den meisten Teil der Strecke auf Waldwegen oder Forststraßen. Trotzdem waren erstaunlich viele Zuschauer an der Strecke, was zeigt, wie sehr der Rennsteiglauf in der Region gefeiert wird.
„Entweder läuft man oder man jubelt als Zuschauer den Läufern zu, doch das Rennsteigfieber trifft in irgendeiner Form jeden“, erklärte ein Zuschauer an der Strecke. Trotz der kurzen Pause zu ihrem letzten Marathon wollte Anna Hahner erneut die Marathondistanz angehen. Zum einen, weil die Stimmung am Rennsteig so besonders sei und zum anderen, weil es sich für sie „schon fast wie ein Heimrennen anfühlt. Die Landschaft hier ähnelt sehr der Rhön, diese hügelige Landschaft ist ein Traum für Läufer.“
Zudem waren Annas Eltern zum Anfeuern an der Strecke, was es noch einmal besonders für sie machte. „Vor dem Start war ich etwas nervös, weil ich noch nicht ganz einschätzen konnte, wie gut ich den Marathon vor zwei Wochen im Chiemgau weggesteckt habe. Als der Startschuss gefallen ist, habe ich sofort gespürt, das wird was heute.“
Die 32jährige ließ auch zu keiner Zeit des Rennens etwas anbrennen und lief das Rennen von vorne. Am Ende hatte sie im Ziel 14 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte Anne Barber (LC RON-HILL Berlin).
Der Rennsteiglauf hatte im letzten Jahr eine besondere Überraschung für Anna Hahner parat, griff sie doch bei der letzten Verpflegungsstelle bei Kilometer 37 versehentlich zu einem Becher Köstritzer Schwarzbier. „Damals hatte ich kurz überlegt und habe dann das Bier einfach getrunken. Trotz des Sieges im letzten Jahr habe ich am Samstag auf das Schwarzbier auf der Strecke verzichtet“, berichtet die Nüsttalerin augenzwinkernd. Zu diesem griff sie dann hinter der Ziellinie, gibt es im „Schönsten Ziel der Welt in Schmiedefeld“ doch traditionell für die Teilnehmer Thüringer Klöße und Schwarzbier.
Auch beim Halbmarathon stand eine heimische Läuferin ganz oben auf dem Podest. Dort holte sich den Sieg die für den TV 1924 Dipperz startende Läuferin Nadine Hübel in einer Zeit von 1:29:55 Stunden, mit einer Minute Vorsprung vor der Zweitplatzierten Ilka Wienstroth (TSVE 1890 Bielefeld).