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Starker Nachwuchs bei den Ringern: 60 Kinder und Jugendliche trainieren in Fulda

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Ringen SG Frischauf Fulda Trainingssituation
Sogar junge Mädchen gehören zur Nachwuchsmannschaft von Frischauf: Hier legt Sofia Sobhi Aleksandr Tomas aufs Kreuz. © Ann-Katrin Jehn

Ringen ist eine Randsportart? Nicht bei der SG Frischauf Fulda. Denn dort wird die ganze Woche trainiert. Mit insgesamt 60 Kindern und Jugendlichen – und großem Erfolg.

Fulda - 60 Teilnehmende auf dem Papier, rund 40 regelmäßig im Training. Von solchen Zahlen können die meisten Jugendabteilungen von Sportvereinen nur träumen. Die Verantwortlichen der Frischauf-Ringer haben den Aufbau der Gruppe in nur wenigen Jahren geschafft – trotz Corona.

Ringen: Team von SG Frischauf Fulda umfasst 60 Nachwuchssportler

2019 wurde die Abteilung in Fulda um Leiter Dschamal Veliev gegründet, und schnell machte Corona einen Strich durch die Rechnung: „Wir hatten schon damals viele Kinder in der Gruppe, aber einige sind abgesprungen. Als sich die Lage entspannt hatte, kamen schon wieder neue hinzu.“

Fünf Tage in der Woche wird trainiert, Jugendtrainer Karsten Linn bietet sowohl Technik- als auch Krafttraining an. Linn, der beim ASV Fulda seine ersten Ringerübungen machte und nach dessen Auflösung zum RSC Fulda wechselte, hat selbst 14 Jahre aktiv in der Liga gerungen, als Trainer hat er viele Jahre Erfahrung.

Das häufige und disziplinierte Training zahlt sich aus: Der Nachwuchs sorgte bei den Bezirksmeisterschaften Nord-Hessen für Aufsehen und nahm mehr als 40 Medaillen mit nach Hause. Dort gingen die Fuldaer sogar mit 16 Mädchen an den Start.

Ringen Gruppenbild SG Frischauf Fulda
Gut gelaunt und motiviert: Die jungen Ringer von Frischauf sind ambitioniert bei der Sache. © Ann-Katrin Jehn

„Die anderen Vereine gucken schon neidisch, weil wir viele Mädchen im Team haben. Das ist schon etwas Besonderes“, sagt der Trainer. Laut Linn ist eine der Frischauf-Ringerinnen den Jungen sogar überlegen. Und selbst in der Jugendliga sind die SGler gut vertreten. (Lesen Sie auch: KTV muss Bundesligamannschaft abmelden: Vorsitzender kritisiert die Stadt Fulda)

Für zwei B-Junioren stehen Mitte September die Deutschen Meisterschaften an, die B-Juniorin startet eine Woche später. Am 1. Oktober beginnt dann die neue Saison in der Jugendliga. Deshalb sah das Training in den Ferien noch einmal etwas anders aus: Die Fuldaer kooperieren mit den Ringern aus Aschaffenburg und Hofgeismar und reisten zu Lehrgängen an. Die Trainer rechnen sich für ihre Schützlinge gute Chancen aus.

Woher der Ansturm auf das Ringen bei Frischauf rührt, wissen die Verantwortlichen sehr gut: „Wir arbeiten mit den Streetworkern rund um die Geschwister-Scholl-Schule zusammen. Außerdem spricht sich so etwas rum, Kinder bringen ihre Freunde mit zum Training und schnell haben wir jemand neues“, sagt Abteilungsleiter Veliev.

„Das ist doch viel besser, als vor der PlayStation zu hocken“, fügt Linn an. Er findet es erstaunlich, wie schnell die Kinder sich motorisch im Training entwickelten. „Da denke ich manchmal, die brechen sich alle Knochen, und nach drei Wochen schlagen sie ohne Probleme ein Rad.“

Fulda: 16 Mädchen bei Bezirksmeisterschaften im Ringen am Start

Die Nachwuchsarbeit will die Abteilung noch ausbauen. Mit der Geschwister-Scholl-Schule ist bereits eine AG geplant, und der angrenzende Kindergarten in Ziehers-Nord soll einbezogen werden. Weil das nur mit ausreichend Trainern möglich wird, steht selbst da der Nachwuchs in den Startlöchern. Georg Günther übernimmt bereits einige Einheiten und ist auf dem Weg zum Trainerschein.

Ein Senioren-Team würde Veliev liebend gern melden, doch dazu fehlt es an Training – und Hallenzeiten. Von diesem Ziel lässt er sich aber nicht abbringen, und vielleicht ist ja in den kommenden Jahren ein Erwachsenen-Team in den Meldelisten zu finden. (akt)

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