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Schießen: Corona wirft die Pläne der Luftgewehr-Bundesliga durcheinander - Petersberg muss nach Kamen

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Tom Barbe vom SV Petersberg schoss in der Luftgewehr-Bundesliga seine beste Leistung der Saison.
Tom Barbe vom SV Petersberg schoss in der Luftgewehr-Bundesliga seine beste Leistung der Saison. © Sebastian Dänner

Die Corona-Pandemie machte auch den Luftgewehr-Schützen in der Bundesliga einen Strich durch ihre Planung. Statt in Niederaula musste der SV Petersberg in Kamen antreten.

Petersberg/Kamen - Die Wettkämpfe in der Bundesliga Nord der Luftgewehr-Schützen sollten in der Großsporthalle Niederaula in Hessen stattfinden. Doch wenige Tage vor dem Wettkampf wurde dem gastgebenden Verein aus Mengshausen die Lizenz für eine Ausrichtung durch den Landkreis Hersfeld-Rotenburg entzogen. Kurzerhand wurden die Begegnungen nach Kamen in Nordrhein-Westfalen umgelegt. Dies sorgte in Mengshausen für Verwunderung. (Lesen Sie hier: Deutsche Meisterschaften in München: Sportschütze Lukas Fischer zweimal im Finale)

Das Hessen-Derby zwischen Petersberg und Mengshausen fand nicht statt, da Mengshausen mit der Verlegung der Wettkämpfe nicht einverstanden war und deshalb nicht antrat. So bekam Petersberg die Punkte mit einer Wertung von 5:0 zugesprochen.

Luftgewehr-Bundesliga: Wegen Corona müssen Schützen aus Petersberg kurzfristig nach Kamen

„Vor der Wettkampfrunde haben die Ligaleitung und der Vizepräsident Sport, Gerhard Furnier, eine Durchführungsempfehlung bei einer Absage wegen Corona ausgearbeitet, wie in einem solche Fall verfahren wird. Wir als SG Mengshausen haben der sportlichen Führung des Deutschen Schützenbunds einen Ausweichtermin mitgeteilt“, begründet Manuela Schmermund als Vorsitzende ihren Einspruch.

Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg hat in der Großsporthalle am vergangenen Wochenende ein Impfzentrum errichtet. „Natürlich ist es schade, dass unser Heimwettkampf nicht stattfinden kann, aber wir möchten den Landkreis während der Bekämpfung der Corona-Pandemie uneingeschränkt unterstützen“, so Schmermund weiter.

Aber: „Es ist schon skandalös, dass sich die Verbandsspitze um den Vizepräsidenten Furnier nicht an seine eigenen Regeln hält“, machte Manuela Schmermund ihren Ärger deutlich. „Uns wurde lediglich geraten, auf eine andere Veranstaltungshalle oder das LLZ Hannover auszuweichen, was für uns jedoch, auch finanziell, nicht zu stemmen ist. Nun muss eben das Wettkampfgericht eine Entscheidung fällen“, erklärt Schmermund abschließend.

Schießen: Mengshausen akzeptiert Corona-Verlegung - Regelauslegung des Verbands „skandalös“

Petersbergs Trainerin Anja Heck war schon frühzeitig über den Mengshausens Nichtantritt informiert worden. „Wir hätten uns gerne auf sportlichem Weg die Punkte erkämpft und denken, dass der Einspruch gute Erfolgsaussichten hat“, betont sie.

In der Begegnung am Samstag musste das junge Schützen-Team aus Petersberg in der Luftgewehr-Bundesliga gegen den dreifachen Deutschen Meister Buer-Bülse antreten und eine knappe 2:3-Niederlage einstecken. Mit Saisonbestleistung von 399 Ringen glänzte Tom Barbe, besiegte den Niederländer Peter Hellenbrand (398) und brachte das Team aus dem Kreis Fulda in Führung.

Diese konnte Jana Heck auf Position drei gegen Henny Karen Reitz mit ihrem knappen Sieg von 393:392 sogar ausbauen. Anna Beck war gegen Leila Hofmann beim 379:395 chancenlos und Johanna Tripp unterlag Dennis Welsch 394:398 – der Ausgleich war hergestellt.

Luftgewehr-Bundesliga: Tom Barbe bringt Petersberg mit Saison-Bestleistung in Führung

Nun mussten beide Seiten lange zittern, denn Mona Heck schoss ihre 40-Schuss-Serie in atemberaubenden 16 Minuten und legte 394 Ringe vor. Ihr Gegner Philipp Effertz hatte zu diesem Zeitpunkt erst 14 Schuss hinter sich. Er behielt die Nerven, schoss seine persönliche Saisonbestleistung mit 396 Ringen und gewann den dritten Einzelpunkt für das Team aus dem Gelsenkirchener Stadtteil.

„Uns wirft so schnell nichts zurück, wir haben bisher keine Partie wirklich haushoch verloren, in der nächsten Saison wollen wir die Großen erneut ärgern“, zeigte sich Petersbergs Trainerin Anja Heck keineswegs enttäuscht. Zunächst stehen in der Luftgewehr-Bundesliga jedoch abschließend im Januar noch zwei Partien gegen Kevelaer und Wieckenberg an. (von Sebastian Dänner)

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