Seitdem habe sich im Schwimmport aber einiges geändert; eine Rückenwende wie heute habe es damals noch nicht gegeben, „aber das habe ich mir abgeschaut“. (Lesen Sie hier: Platz drei im Sprint: Osthessische Kanutin Christina Massini holt Bronze bei EM).
Ihr bevorzugter Trainingsort ist im Sommer das Schlitzer Freibad im Vogelsbergkreis, in dem sie sich mindestens drei Mal die Woche tummelt. Im Winter hält sie sich im Sportbad Ziehers in Fulda fit. Wenn sie über die anderen Teilnehmer bei den Masters redet, spricht sie von einer „großen Familie“.
Beruflich seien die Teilnehmer bunt gemischt, von der Professorin bis zur Hauswirtschafterin sei alles dabei. Die Frauen eint aber Zielstrebigkeit bei ihrer sportlichen Betätigung. „Diese persönlichen Begegnungen liebe ich total“. Obergfell selbst hat Mathematik und Musik studiert. Die dreifache Mutter stammt ursprünglich aus Schlitz – eine geborene Wahl – ist dann aber mit ihrem Mann nach Siegburg bei Bonn gezogen. Beim SSF Bonn konnte sie weiter auf hohem Niveau dem Schwimmsport nachgehen.
Den Seniorensport sieht sie im Aufwind. Bei den Deutschen Meisterschaften habe es vor Corona meist um die 1000 Teilnehmer gegeben; jetzt in Gera seien es etwas weniger gewesen. Sie bedauert, dass die Seniorenwettkämpfe nicht ausreichend vom Deutschen Schwimmverband gefördert würden. „Im Gegenteil, die wollen noch Lizenzgebühren“, bemängelt sie.
Von ihrer Leidenschaft wird sie aber nicht lassen: „Sport im Wasser ist einfach gesund“. Die sportliche Gestalt der 67-Jährigen untermauert augenscheinlich diesen Befund.