1. Fuldaer Zeitung
  2. Sport
  3. Lokalsport

Bewohner des Mediana-Wohnstifts trainieren regelmäßig für den „Goldenen Fisch“

Erstellt:

Die Senioren im Mediana Wohnstift tranieren für den „Goldenen Fisch“.
Regelmäßiges Training im Schwimmbad des Wohnstifts hält fit. © Mediana

Der „Goldene Fisch“, ein Abzeichen, das die Stadt Fulda an eifrige Badegäste und regelmäßige Schwimmer vergibt, ist das erklärte Ziel der Schwimmgruppe und Aquagymnasten im Mediana-Wohnstift. Neun Bewohner trainieren besonders motiviert.

Fulda - Seit der Anmeldung zum Wettbewerb durch Claudia Tegethoff, Sportbeauftragte der Senioreneinrichtung in der Fuldaer Friedensstraße, trifft sich die Gruppe mindestens zweimal pro Woche. Dann heißt es Bahnenziehen oder Aquatraining mit Schwimmnudeln, Smoveys oder Smileys. „Die Idee, am Wettbewerb der Stadt teilzunehmen, hat auf Anhieb großen Anklang bei unseren Seniorinnen und Senioren gefunden. Sie sind außerordentlich diszipliniert, schließlich müssen die Kriterien, an mindestens 50 Tagen im Jahr ins Wasser zu steigen, erfüllt werden“, lobt Initiatorin Tegethoff.

Schwimmen: Senioren trainieren für „Goldenen Fisch“ in Fulda

Die Begeisterung sei so groß, dass die meisten Teilnehmer, deren Altersspanne von 65 bis 95 Jahren reiche, neben den im Haus angebotenen festen Stunden selbst noch aktiv werden und zusätzliche Schwimmeinheiten einlegen. „Bewegung im Wasser ist einfach ein idealer Seniorensport“, betont die Trainerin, die stolz auf ihre Gruppe ist.

Viele der betagten Anwärter für den „Goldenen Fisch“ haben schon früher etwas für ihre Fitness getan. Nicht so der Älteste der Gruppe, Werner Filipczyk: „Ich hatte einen Beruf, der mich immer in Bewegung gehalten hat“, sagt der 95-jährige Diplom-Ingenieur, der drahtig und durchtrainiert ist. Doch er habe eine Phase der körperlichen Beeinträchtigung hinter sich. „Durch das Schwimmen konnte ich mich wieder aufrappeln und bin natürlich hoch motiviert, dass wir mit unserem Engagement die Auszeichnung erhalten.“ (Lesen Sie auch: Sportler und Trainer: Turn-Ikone Hans Schwarz ist 90 Jahre alt geworden.)

Ewald Leitsch (87) gibt zu, dass er früher wenig Sport getrieben hat. Mehr als sechs Jahrzehnte hat er mit seiner Frau in Alsfeld (Vogelsbergkreis) gelebt und als selbstständiger Zimmermeister kaum Gelegenheit gehabt, sich sportlich zu betätigen. Dass er immer noch fit sei, habe er seiner Leidenschaft, auf die Jagd zu gehen, zu verdanken, ist der 87-Jährige überzeugt.

Anders sieht es bei Ellen Hennesen (87) und Anneros Fischer (94) aus. „Ich stamme vom Rhein, da gehört Schwimmen einfach dazu“, sagt Hennesen. Für sie war die Möglichkeit, mit nur wenigen Schritten im Haus ihrer Leidenschaft nachzugehen, ein wichtiger Pluspunkt des Wohnstifts.

Der „Goldene Fisch“

Seit 1969 findet der Schwimmwettbewerb um den „Goldenen Fisch“ in Fulda statt. Laut Stadt geht es dabei nicht um einen einmaligen Beweis sportlicher Fähigkeiten, sondern vielmehr darum, durch regelmäßig betriebenen Sport den Körper gesund zu halten. Ausgezeichnet werden demnach Schwimmer, die im Laufe eines Jahres 50-mal – je nach Alter – jeweils zehn, sieben oder fünf Minuten geschwommen sind und dies durch einen Schwimmmeister der städtischen Bäder erfasst und bestätigt haben.

Anneros Fischer bestätigt dies. Die älteste Teilnehmerin der Wassersportgruppe war in ihren jungen Jahren Leistungsschwimmerin und ist viel gelaufen. „Zehn Kilometer in der Stunde waren für mich gar kein Problem“, sagt die fitte Seniorin, die im Betreuten Wohnen lebt, selbst einkauft und täglich kocht.

Das Ehepaar Monika und Heinz Dick, das ebenfalls im Betreuten Wohnen lebt und regelmäßig die Sportangebote im Wohnstift nutzt, ist zeitlebens aktiv gewesen. „Ich habe früher jede Woche Gesundheitssport betrieben“, sagt die 65-Jährige. Ihr Mann hat Fußball und Handball gespielt und ist Fahrrad gefahren. Die Bewegung im Wasser tat ihm nach seiner Bypass-Operation gut. „Ich fahre heute noch täglich mit dem Rad. Dass ich wieder fit bin, verdanke ich dem Schwimmen“, ist der 76-Jährige überzeugt.

Christa Hatz (83) nutzt viele Sportangebote im Haus, so wie sie es Zeit ihres Lebens getan hat. Die 83-jährige Wiesbadenerin ist viel gewandert und war aktives Mitglied in einer Sportgruppe in ihrer ehemaligen Heimatstadt. Beim „Goldenen Fisch“ mitzumachen, war für sie Ehrensache und Ansporn zugleich: „Wir wollen ja nicht nur mitmachen, sondern sogar ausgezeichnet werden“, sagt die rüstige Rentnerin aus Hessens Landeshauptstadt überzeugt.

Auch interessant