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Cha-Cha-Cha, zwei, drei: Ein Abstecher in die Welt der Standard- und lateinamerikanischen Tänze

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Von: Celina Lorei

Nachdem die jeweiligen Schritte zunächst einzeln einstudiert worden waren, durfte mit dem Partner geübt werden.
Nachdem die jeweiligen Schritte zunächst einzeln einstudiert worden waren, durfte mit dem Partner geübt werden. © Jonas Wenzel

„Drei, zwei, eins und Cha-Cha-Cha, zwei, drei, Cha-Cha-Cha, zwei, drei, ...“ – flotte Rhythmen erfüllen den großen Tanzsaal des Tanzsportclubs Fulda, zehn Paare bewegen sich zum Takt der Musik und versuchen, das frisch Gelernte umzusetzen.

Fulda - Tanzen ist Leidenschaft, Tanzen bedeutet Gesellschaft, Tanzen ist Eleganz – und nicht zuletzt schweißtreibende Bewegung. Und so wagte ich das Experiment und nahm an einem Anfängerkurs für Standard- und lateinamerikanische Tänze beim Tanzsportclub Fulda (TSC) teil. Mein zukünftiger Tanzpartner war schnell gefunden – Matthias und ich würden nun die anstehenden sechs Tanzstunden miteinander über das Parkett schweben.

Fulda: Redakteurin taucht in die Welt der Standard- und lateinamerikanischen Tänze ein

Bevor es aber endlich losging, gab uns Tanzlehrerin Ina Sieling – eine von 15 lizensierten Tanzlehrern im Verein – einen Ausblick auf die bevorstehenden Stunden. Sie selbst war etliche Jahre als Tuniertänzerin erfolgreich und entführt nun Tanzinteressierte in die weite Welt der unzähligen Tanzrichtungen.

Das Programm würde auf jeden Fall ein strammes sein: Cha-Cha-Cha, Tango, langsamer Walzer, Discofox, Wiener Walzer. „Na, das bekommen wir schon hin“, stupste mich mein Tanzpartner Matthias von der Seite an, „Discofox, den beherrsche ich im Schlaf.“ (Lesen Sie hier: Skillz Tigers sind Europameister: Plätze eins, vier und fünf für Holodeck-Gruppen)

Nachdem die jeweiligen Schritte zunächst einzeln einstudiert worden waren, durfte mit dem Partner geübt werden.
Nachdem die jeweiligen Schritte zunächst einzeln einstudiert worden waren, durfte mit dem Partner geübt werden. © Jonas Wenzel

Doch zunächst stand der Cha-Cha-Cha auf dem Plan. „Gleich zu Beginn etwas Flottes – da fällt alles andere umso leichter“, schmunzelte unsere Tanzlehrerin. Flugs wurden also zwei Reihen gebildet, und Ina Sieling wurde dabei beobachtet, wie sie uns die ersten Schritte zeigte. Und dann waren wir an der Reihe – erst einzeln, dann als Paar.

„Ihr stellt euch alle prima an, da hängen wir doch direkt noch ein paar Schritte hinten dran“, befand die ehemalige Turniertänzerin, ehe sie uns in die Geheimnisse des langsamen Walzers einweihte. Eine Tanzstunde dauerte immer neunzig Minuten – verging jedoch über das Parkett wirbelnd wie im Fluge. Die erste Hälfte verbrachten wir meist mit der Wiederholung der bereits gelernten Schritte, im Anschluss wurde ein neuer Tanz einstudiert.

Video: Die erste Lektion: Tanzstunde wie im 19. Jahrhundert

Während mir der Langsame Walzer zu Songs wie „Skyfall“ – bekannt aus James Bond – im langsamen Wiegeschritt große Freude bereitet, wurde mir nach einer Runde Wiener Walzer quer durch den großen Tanzsaal jedoch ganz dormelig – sehr zum Amüsement meines Tanzpartners. „Baut hier immer mal einen Wiegeschritt mit ein“, riet Ina Sieling schmunzelnd.

Die vielseitigen Tanzkurse des Fuldaer Tanzsportclubs richten sich aber nicht nur an die Anfänger: Neben der Mittelstufe gibt es Turnierpaare, die den Verein deutschlandweit vertreten. Diese unterteilen sich in zehn Standard-Turnierpaare in den Seniorenklassen II (ab 45 Jahren), III (ab 55) und IV (ab 65). Die Abteilung Latein-Turnierpaare befindet sich derweil gerade im Wiederaufbau. Und sogar Jugendliche tanzen im Club auf Leistungsniveau: So gibt es aktuell vier Jugendpaare im Alter von 8 bis 14 Jahren, die sich den Lateintänzen verschrieben haben.

Jetzt fragen Sie sich aber sicherlich, wie es für mich weiter geht? Den Schwindel habe ich mittlerweile überwunden, die Lust am Tanzen ist aber definitiv geblieben.

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