Als Inspiration darf Theresa Panfil tatsächlich gelten. In vielerlei Hinsicht. Denn wie sie mit ihren unzähligen gesundheitlichen Rückschlägen umgegangen ist, sucht ihresgleichen. Immer wieder durchschritt sie tiefe Täler, musste den Fokus neu setzen, wieder kämpfen. Tränen verbarg sie nie. Die gehören dazu. Zweifel auch. Doch sie vermittelte stets positive Lebensfreude, ging nie vom schlechtesten, sondern immer vom besten Fall aus. Eine Kämpferin mit einem riesigen Löwenherz.
Nun hat sie einen Kampf beendet. Manche würden behaupten, sie hätte den Kampf verloren. Aber sie hat ihn gewonnen. Deutlich sogar. Selbstbestimmt hat sie ihre Karriere beendet. Niemand musste ihr sagen, dass es nicht mehr langt. Darauf ist und darf sie sein. Dafür hat sie in den vergangenen Stunden unzählige Respektsbekundungen von Wegbegleitern erhalten.
Panfil blickt beseelt und glücklich zurück. Früh habe sie sich in den Fußball verliebt, verliebt in den Kampf, die Hingabe, in Tränen und Glücksmomente, das Adrenalin, das beim Betreten des Platzes durch den Körper schießt und den Antrieb, sich ständig verbessern zu wollen. Das Spielfeld sei der Ort, an dem sie zur gleichen Zeit Schmerz, Freude und Zufriedenheit versprühte. (Lesen Sie auch: Als Profi erlebte Theresa Panfil viele Höhe- und Tiefpunkte)
Bis zuletzt habe sie viel investiert, um ihren Körper an Belastungen heranzuführen, die für den Leistungssport elementar sind. Dieser fortwährende Kampf und die Suche nach Heilung brachten jedoch Ängste, Sorgen und einen stetig wachsenden Druck mit sich. Schließlich habe sie feststellen müssen, dass sie durch die Stressreaktionen des Körpers und die immer wieder auftretenden körperlichen Probleme den eigenen Ansprüchen, aber auch denen des Leistungssports auf allerhöchstem Niveau nicht mehr gerecht werden könne. Sie weiß, was sie ihrem Körper zumuten kann.
In den vergangenen Monaten hat sie ihren Fokus neu ausgerichtet. Vorbereitet ist dieser dank eines erfolgreichen Sport-Management-Studiums schon lange. Beim DFB ist Panfil seit dem 1. Dezember als Praktikantin tätig. Noch knapp fünf Monate blickt sie in den Bereich der Talentförderung hinein. Ihre Aufgabe ist es, die Konzepte des DFB an die Nachwuchsleistungszentren zu vermitteln. Der erste Eindruck – durchweg positiv. Doch festlegen mag sie sich für die Zukunft nicht. Sie freut sich auf das Neue. Mit einem Lächeln im Gesicht.
Ein Interview mit Theresa Panfil über ihr Karriereende lesen Sie am Freitag in der Print- und E-Paper-Ausgabe unserer Zeitung.