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Tischtennis: Maberzell unter Druck - Auf der Suche nach einem Führungsspieler

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Von: Angelika Kleemann

Über den Saisonverlauf hängt Maberzell das Handtuch des Schweigens.
Über den Saisonverlauf hängt Maberzell das Handtuch des Schweigens. © Charlie Rolff

Ein Erfolgserlebnis muss her – und zwar dringend! Ist für den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell die Aufgabe im Pokal-Viertelfinale gegen Rekordmeister Borussia Düsseldorf eine kaum zu lösende, muss das Team am Sonntag im Ligaspiel beim TTC Zugbrücke Grenzau liefern.

Fulda - An das Erreichen des Tischtennis-Pokalfinals verschwendet Qing Yu Meng derzeit keinerlei Gedanken. Zu sehr ist Maberzells Cheftrainer damit beschäftigt, seine Mannschaft aus dem Tabellenkeller der Bundesliga herauszuführen. Die 0:3-Klatsche ohne einen Satzgewinn vergangenen Sonntag im Kellerderby bei Mühlhausen nagt.

Tischtennis: TTC Fulda-Maberzell trifft auf Rekordmeister im Pokal

„Die Heimfahrt verlief sehr ruhig, die Spieler waren sehr enttäuscht. Ich natürlich besonders, ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen“, gesteht Meng. „Uns fehlt das Selbstvertrauen, wir brauchen unbedingt ein Erfolgserlebnis und zwei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.“ Die Worte sind deutlich. Das Pokalspiel sei ihm egal. Natürlich wolle man jedes Spiel gewinnen, aber „gegen Düsseldorf haben wir keine Chance“. Zumindest nicht gegen die Borussia in ihrer derzeitigen Form, während Fulda-Maberzell eher etwas flügellahm erscheint.

Die Mannschaft von Trainer Danny Heister strotzt nur so vor Selbstvertrauen. Europameister Dang Qiu führte die deutsche Mannschaft zur Vizeweltmeisterschaft. Dabei nutzte Youngster Kay Stumper seine Chance, über die Rolle des Ersatzmanns herauszuwachsen und mutierte zum Punktegaranten. In der Liga ist der 19-Jährige, der die erste Saison für Düsseldorf spielt, ebenso ungeschlagen wie Dang Qiu und Anton Källberg. Nicht zu vergessen Düsseldorfs Mister Tischtennis, Rekord-Europameister Timo Boll.

Wer will diese Borussia schlagen, die in der Liga, im Pokal und der Champions League von Erfolg zu Erfolg eilt? Dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat und ein Underdog den Favoriten rauswerfen kann, davon will Meng nichts wissen. „Das ist hier Tischtennis und nicht Fußball. Dass wir vielleicht ein Spiel gewinnen, kann möglich sein, aber nicht drei. Das ist schwierig.“

Und so dient die Partie am Freitagabend (19 Uhr) in der Hubtex-Arena dazu „sich für Sonntag einzuspielen“, wie es Vorsitzender Stefan Frauenholz formuliert. (Lesen Sie hier: Desaster in Mühlhausen: Maberzell kehrt ohne Satzgewinn heim)

TTC Fulda-Maberzell unter Druck: Suche nach einem Führungsspieler

Dass der Vorjahresvierte Maberzell am Tabellenende steht, hat einen Grund: Die Trümpfe stechen nicht. Sowohl Quadri Aruna als auch der in der vergangenen Saison so überragende Alexandre Cassin sind von ihrer Glanzform weit entfernt. „Ich habe schon alles probiert. Aruna an eins gestellt, das hat nicht geklappt, dann Cassin, was auch nicht geklappt hat. Ein Spitzenspieler muss doch mindestens den gegnerischen Zweier schlagen“, findet Meng klare Worte. Maberzell fehlt ein Führungsspieler, der für den berühmten Ruck in der Mannschaft sorgt.

Ob dies vielleicht Abwehrspieler Ruwen Filus oder gar Fanbo Meng sein kann, ließ sich Meng nicht entlocken. Die Mannschaft trainiert zumindest die Woche gemeinsam in Fulda und lasse sich nicht unterkriegen. „Die Stimmung ist gut, wir trainieren viel, sprechen und haben Spaß.“ Die Aufgabe im Westerwald gegen Patrick Baum, Yi-Hsin Feng und Maciej Kubik, die am Montag knapp mit 2:3 Bad Königshofen unterlagen, ist zwar nicht einfach, aber lösbar. Zwei Punnkte müssen her, sonst wird es langsam eng.

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