Dort war Hans Schwarz (fast) immer anzutreffen. Morgens beim Schulsport und nachmittags als Trainer im Schulsportzentrum oder von FT Fulda. Unterstützt von seiner Frau Gerda, die inzwischen verstorben ist, schaffte er mit den FT-Mädchen den Aufstieg in die Landesliga und sammelte Hessentitel. Als Trainer des TV Hosenfeld führte er während seiner siebenjährigen Tätigkeit die Turner in die hessische Spitze. Zudem fungierte er elf Jahre als Gau-Kunstturnwart und wurde zum Gau-Ehrenmitglied ernannt.
Seine sportliche Laufbahn begann Hans Schwarz allerdings bei den Wasserfreunden Fulda als Schwimmer, wurde mit 18 Jahren Dritter der hessischen Meisterschaften über 200 Meter Rücken und kam dann eher durch Zufall zum Turnen. Schwarz wollte im Winter bei FT Fulda nur Beweglichkeit für das Schwimmen trainieren. Da wurde sein Talent entdeckt. Rasch stellten sich Erfolge ein. Schwarz turnte sich in die hessische Spitze, zählte bald zum Landeskader und wurde 1955 in den erweiterten Kader für die Olympischen Sommerspiele 1956 in Melbourne berufen.
Als begeisterter „Jahnjünger“ nahm er an zahlreichen Landes- und Deutschen Turnfesten teil. 1973 in Stuttgart gelang ihm einer seiner größten Triumphe: Hans Schwarz wurde Turnfestsieger der Altersklasse III und ließ über 1000 Wettkämpfer im Wahlvierkampf hinter sich. (Lesen Sie auch: „Liebesdienst“ für das Turnen: Hansi Buchmann rettet die Hessischen Mannschaftswettkämpfe)
Ebenso konsequent wie Hans Schwarz seine sportlichen Ziele verfolgte, zog er einen Schlussstrich unter das Kapitel Turnen: Mit 60 Jahren hörte er auf, zog sich komplett aus dem Turnen zurück. Der Träger der Ehrennadel des Deutschen Turner-Bundes und des Turnerkreuzes in Silber begab sich in den Ruhestand und denkt – in alter Frische – gerne an die schönen wie erfolgreichen Zeiten zurück. (an)