Mit wenig Benzin im Tank fuhr Kosovan mit Frau und Sohn in Richtung Grenze. Auf dem Weg boten sich entsetzliche Bilder: „Rund 100 Kilometer von unserem Haus entfernt wurde ein Flughafen gesprengt. Es sah aus wie die Apokalypse“, schaudert es den 31-Jährigen beim Gedanken daran. Kosovan steuerte die nahegelegene rumänische Grenze an. Aufgrund der Menschenmassen dort dauerte es fast 40 Stunden, bis er am 25. Februar endlich rumänischen Boden betreten konnte. „Andere Leute, die ich kenne, haben drei Tage gebraucht, um die Grenze zu passieren.“
Die Reise war damit aber noch nicht beendet. Weiter ging es nach Castelfranco Veneto im Nordosten Italiens, rund 50 Kilometer von Venedig entfernt. Dort leben Kosovans Eltern, der 31-Jährige kann dort erst einmal mit seiner Familie unterkommen. Eine Rückkehr nach Deutschland schließt er allerdings nicht aus. „Ich wollte gerne die Fußballsaison mit Ehrenberg beenden. In Zukunft würde ich gerne zurückkehren, weil ich mich in Fulda sehr wohl gefühlt habe“, sagt der dreifache Torschütze der Hinrunde.
Doch für die nahe Zukunft steht vor allem ein großer Wunsch im Vordergrund: die Befreiung seines Landes: „Ich hoffe, dass der Krieg so schnell wie möglich endet. Ich lese selbst keine Zeitungen, bekomme aber viel von Freunden erzählt. Es sterben viele unschuldige Menschen. Wir wollen wieder eine freie Nation sein.“