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Gambetta fehlt ein halber Meter zu Bronze - 5. Platz bei Kugelstoßen-EM für Schlitzerin

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European Championships – Leichtathletik
Die aus Schlitz-Rimbach (Vogelsberg) stammende Sara Gambetta (Halle/Saale) belegte am Montagabend (15. August) im Olympiastadion als beste Deutsche mit 18,48 Meter den guten fünften Platz.  © Sven Hoppe/dpa

Die Marathonläuferinnen und -läufer sorgen für einen tollen Start des deutschen Leichtathletik-Teams in die Heim-EM in München. Richard Ringer und das Frauen-Team stehen ganz oben auf dem Podest. Sara Gambetta wird Fünfte im Kugelstoßen.

München - Die deutschen Kugelstoßerinnen haben die Medaillenränge bei der Heim-EM in München verpasst. Die aus Schlitz-Rimbach (Vogelsberg) stammende Sara Gambetta (Halle/Saale) belegte am Montagabend (15. August) im Olympiastadion als beste Deutsche mit 18,48 Meter den guten fünften Platz. Gold sicherte sich die niederländische Topfavoritin Jessica Schilder, die mit 20,24 m eine europäische Jahresbestleistung aufstellte.

Vogelsberg: Sara Gambetta belegt 5. Platz bei Kugelstoßen-EM

Gambetta, die wegen einer Corona-Infektion die WM in Eugene verpasst hatte, fehlten 46 Zentimeter zur Niederländerin Jorinde van Klinken (18,94) auf dem Bronzerang. „Ich konnte die guten Einstoßergebnisse und das Feeling nicht mitnehmen und dann sieht es einfach so aus und man wird hier Fünfte. Klar habe ich bis zum letzten Stoß gefightet – so professionell muss man dann schon sein“, sagte die 29-jährige Gambetta gegenüber dem Portal leichtathletik.de. Silber ging an Hallen-Weltmeisterin Auriol Dongmo aus Portugal mit 19,82 m.

Die bislang letzte DLV-Medaille holte Christina Schwanitz 2018 mit Silber, mittlerweile hat die Ex-Weltmeisterin ihre Karriere beendet. Bei den Männern verpasste Simon Bayer (Sindelfingen) mit 19,83 m als Elfter den Endkampf. Gold ging an den Kroaten Filip Mihaljevic (21,88) .

Mit dem ersten Europameistertitel für einen deutschen Marathonläufer und zuvor dem Team-Sieg für die deutschen Frauen auf der längsten Laufdistanz hatten die deutschen Marathonis früher am Tag einen Traumstart hin. Dazu gab es Silber für das Männer-Team, im Einzel liefen Amanal Petros und Miriam Dattke in faszinierenden Rennen als Vierte nur knapp an weiteren Medaillen vorbei. (Lesen Sie hier: Leichtathletik-EM: Sara Gambetta hadert noch mit der Technik)

Auch Konstanze Klosterhalfen wurde am Abend über 10 000 Meter nach einem beherzten Rennen Vierte und verpasste ihren deutschen Rekord nur um wenige Sekunden. Ein Diskus-Trio um Kristin Pudenz hofft nach dem Finaleinzug an diesem Dienstag ebenso auf Zählbares wie Zehnkämpfer Niklas Kaul. Der Ex-Weltmeister geht als Siebter in den zweiten Tag und will wie Ringer eine Aufholjagd starten.

Video: Ringer holt überraschend Marathon-Gold in München

„Unfassbar – ich wollte 2018 performen und bin das erste Mal ausgestiegen. Und jetzt bin ich Europameister“, sagte der 33 Jahre alte Ringer, der vor vier Jahren bei der EM in Berlin über 10 000 Meter aufgehört hatte. Der eigentlich als Mitfavorit gehandelte Petros war nicht überrascht, dass der zwischenzeitlich schon zurückgefallene Ringer 50 Meter vor der Ziellinie am Münchner Odeonsplatz an Maru Teferi aus Israel vorbeirauschte und in 2:10:21 Stunden noch gewann. „Der kommt ursprünglich von der Mittelstrecke. Er hat es klasse gemacht, ich bin stolz auf ihn“, sagte Petros.

Dem in Eritra geborenen Läufer ging auf den letzten Metern die Puste aus, so reichte es 18 Sekunden hinter Ringer nur zu Rang vier. Das störte Petros nicht: „Ich bin super, superzufrieden. Dadurch haben wir Silber gewonnen. Es hat sehr gut angefangen für Deutschland.“

Letztlich war nur Israel in der Mannschaft besser. Zudem half Ringer bei warmen, aber nicht zu heißen Temperaturen zur Mittagszeit nicht nur das Eis unter seiner Kappe, die er auf der langen Zielgeraden wegwarf, ehe er den Turbo zündete. Die Gewöhnung an solches Wetter durch sein Training in Amerika sah der EM-Dritte über 5000 Meter von 2016 als mitentscheidend an. „Hitzewelle? Ja was, lange Hose an ist doch okay“, sagte der Routinier aus Rehlingen grinsend zu seiner Akklimatisierung.

Gemeinsam jubeln durften auf dem Podest auch die deutschen Frauen, obwohl Miriam Dattke in 2:28:52 Stunden nur um Zentimer Bronze der zeitgleichen Niederländerin Nienke Brinkman überlassen musste. Trotzdem sagte die für Regensburg laufenden 24-Jährige: „Für mich ist der vierte Platz ein Traum, ich habe nicht damit gerechnet.“ Den ersten Titel bei dieser EM holte sich Aleksandra Lisowska aus Polen in 2:28:36 Stunden. Silber ging an Matea Parlov Kostro aus Kroatien.

Die deutsche Meisterin Domenika Mayer als Sechste und Deborah Schöneborn als Zehnte sorgten dafür, dass das deutsche Team die Mannschaftswertung gewann.

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