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Skispringen: Geiger führt deutsches Aufgebot an, Hoffnungsträger verdrängt Leyhe

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Von: Tobias Ruf

Skispringen: Karl Geiger blickt zuversichtlich in Richtung neuer Saison.
Skispringen: Karl Geiger blickt zuversichtlich in Richtung neuer Saison. © picture alliance/dpa | Daniel Kopatsch/Fa

Mit dem Weltcup in Wisla startet am Freitag die neue Saison im Skispringen. Mit sechs Athleten ist der Deutsche Skiverband in Polen vertreten. Dabei sind die Rollen klar verteilt.

Wisla - Der Weltcup 2022/23 im Skispringen beginnt mit einem ungewöhnlichen Wochenende in Wisla. Die Skispringer fahren auf einer Eisspur an und werden dann auf Matten landen. Sechs deutsche Athleten nehmen den Saisonstart in Angriff.

Angeführt wird das Team von Karl Geiger. Der Oberstdorfer ist die wohl vielversprechendste Aktie des Deutschen Skiverbandes (DSV), wenn es um den Gesamtweltcup geht.

Skispringen: Geiger noch nicht bei 100 Prozent, Saisonstart als erster Richtwert

Der 28-Jährige blickt auf eine reibungslose Vorbereitung zurück und ist bereit für den Saisonstart in Polen. „Bei 100 Prozent bin ich noch nicht, aber auf meinen derzeitigen Leistungsstand lässt sich aufbauen“, sagte der 28-Jährige bei der DSV-Einkleidung in Herzogenaurach.

Der Fokus des Gesamtzweiten der Vorsaison liegt zunächst auf Wisla. „Es ist extrem wichtig, gut in diese sehr lange Saison zu starten. Nach Wisla haben wir drei Wochen Pause. Mit einem guten Resultat geht sich diese Zeit doch unbeschwerter an“, ergänzte der konstanteste deutsche Skispringer der vergangenen Jahre.

Skispringen: Wellinger mit Top-Resultaten und viel Selbstvertrauen

Um Siege und Podestplätze mitspringen will dann auch wieder Andreas Wellinger. Nach schweren Jahren, die von Verletzungen und sportlichen Problemen geprägt waren, scheint der Oberbayer zum Weltcup 2022/23 wieder in Form zu sein.

Im Sommer-Grand-Prix war der 27-Jährige stärkster DSV-Springer, Ende Oktober sicherte sich der Olympiasieger von 2018 zwei Deutsche Meistertitel. Wellinger ist nicht nur körperlich in Form. „Das Ende der letzten Saison und die Leistungen im Sommer stimmen mich zuversichtlich. Ich gehe aufgeräumt in den neuen Weltcup und habe mir als Ziel gesetzt, wieder regelmäßig bei den Siegerehrungen dabei zu sein.“

Markus Eisenbichler hatte im Sommer mit Motivationsproblemen zu kämpfen und kam auch nicht verletzungsfrei durch die Vorbereitung. „Gesundheitlich bin ich wieder fit, der Saisonstart kann kommen“, sagte der Siegsdorfer in Herzogenaurach.

Angesprochen auf seine mentalen Schwierigkeiten, gab sich der 31-Jährige offen. „Ich habe gezielt daran gearbeitet, sachlicher an meinen Sport heranzugehen. Ich war zu emotional, das kostet zu viel Kraft. Jetzt habe ich die Lust am Sport aber wieder gefunden und bin bereit für Wisla“, ergänzte der Weltmeister von 2019.

Zwei Hoffnungsträger mischen das deutsche Skispringen auf

Druck sollen die arrivierten Athleten von zwei jungen Athleten bekommen, die Teil des Aufgebotes in Wisla sind und zu den großen Hoffnungen für die Zukunft gehören. Constantin Schmid geht in seine dritte reguläre Weltcupsaison und hat sich längst im deutschen A-Kader etabliert. Der 22-Jährige erhält in diesem Winter Unterstützung von einem Altersgenossen.

Philipp Raimund hat im Sommer einen großen Entwicklungsschritt gemacht und wurde vom Bundestrainer für den Weltcup in Polen nominiert. „Philipp hat sich enorm gesteigert, er wird seine Chancen bekommen“, betonte Horngacher. Auch Geiger hatte viel Lob für Raimund parat. „Philipp kommt wie ich aus Oberstdorf. Wir haben viel zusammen trainiert, er hat das sehr gut gemacht. Ich bin zuversichtlich, dass er auch im Weltcup gut mitspringen wird“.

Den vakanten sechsten Startplatz sicherte sich Pius Paschke. „Pius hat sich in einer internen Ausscheidung gegen Stephan Leyhe durchsetzen können. Beide haben auf hohem Niveau und auf Augenhöhe agiert“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher vor dem ersten Weltcup-Wochenende.

Damit muss Leyhe zunächst zuschauen, der DSV hat in den ersten Weltcups nur sechs Startplätze. Horngacher plant die Saison mit einer Mannschaft, bestehend aus sieben Athleten. So wird auch Leyhe noch seine Einsätze bekommen. In Wisla gehört die Bühne aber zunächst seinen Teamkollegen. Am Freitag (18:15 Uhr) findet die Qualifikation statt, am Samstag und Sonntag (beide 16:00 Uhr) je ein Weltcupspringen.

Quelle: chiemgau24.de

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