Wie in Jüchsen
Corona-Leugner rufen bundesweit zu illegalem Umzug in Faschings-Hochburg Wasungen auf
Nach dem illegalen Umzug von Karnevalisten in Jüchsen (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) sind für eine ähnliche Aktion in der Faschingshochburg Wasungen in extremistischen und gewaltbereiten Corona-Leugner-Kreisen bundesweit Aufrufe gestartet worden.
Wasungen - Das teilte das Landratsamt mit. Landratsamt und Polizei wollen weitere Corona-Vorfälle in der Karnevalszeit unterbinden. Die Kreisverwaltung kündigte am Mittwoch verstärkte Kontrollen von Polizei und Ordnungsamt in Orten der Region an, darunter auch dem überregional als Faschingshochburg bekannten Wasungen.
Corona-Leugner starten bundesweit Aufrufe für illegalen Umzug in Wasungen
Für Wasungen seien bundesweit Aufrufe auch in extremistischen und gewaltbereiten Corona-Leugner-Kreisen gestartet worden, teilte das Landratsamt mit. Initiatoren und Teilnehmer müssten mit empfindlichen Strafen rechnen. Der traditionelle Festumzug in Wasungen am Samstag vor Rosenmontag war bereits im Herbst wegen der Pandemie abgesagt worden.
Wasungen blickt auf eine mehr als 400-jährige Karnevalstradition zurück und bezeichnet sich selbst als Karnevalstadt. Zum Umzug kommen jährlich Tausende Besucher in die Stadt in Südthüringen. In Jüchsen, einem Ortsteil der 5000-Einwohner-Gemeinde Grabfeld, waren am vergangenen Sonntag bis zu 90 kostümierte Teilnehmer bei einem Umzug zusammengekommen. Auch Pferde und geschmückte Fahrzeuge waren nach Polizeiangaben mit von der Partie.
Polizei setzt Treiben ein Ende
Erst die Polizei setzte dem Treiben ein Ende. Derzeit sei davon auszugehen, dass sich 40 bis 50 Teilnehmer ordnungswidrig verhalten hätten, so das Landratsamt. Gegen diese würden Anzeigen erstattet. Zum Zeitpunkt des Umzugs war der Kreis Schmalkalden-Meiningen bundesweiter Corona-Hotspot Nummer 1.
Am Sonntag wies er bezogen auf die vergangenen sieben Tage 340,2 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner auf. So hatte der Umzug über Thüringen hinaus für Empörung und Kopfschütteln gesorgt. Landes- und Bundesverband der Karnevalisten distanzierten sich von dem Treiben. Die Teilnehmer hatten sich im Internet über soziale Netzwerke verabredet. (dpa, sar)