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Corona-Pandemie und Covid 19: Wellen, Mutationen – alle Fakten zu Sars-CoV-2

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Das Coronavirus Sars-CoV-2 und die Covid-19-Pandemie führen weltweit seit Anfang 2020 für die Menschen zu massiven Folgen: Erkrankte, Tote, Quarantäne, Lockdown, Reisebeschränkungen. In mehreren Wellen kam es zu vielen Infektionen. Virus-Mutationen entstanden. Relativ schnell gab es Impfstoffe. Schutz durch eine Impfung ist seitdem möglich.

Fulda/Berlin - Das neue Coronavirus Sars-CoV-2 gehört zur Familie der Coronaviren. Diese wurden erstmalig Mitte der 1960er Jahre identifiziert. Der Name „Coronavirus“ bezieht sich auf das Aussehen der Viren unter dem Mikroskop. Es erinnert an einen Kranz, der bei einer Sonnenfinsternis um die Sonne (Sonnenkorona) zu sehen ist. Auf Lateinisch heißt Corona Kranz oder Krone.  

Sars ist die Abkürzung für „schweres akutes respiratorisches Syndrom“, CoV-2 steht für Coronavirus 2 – in der Unterscheidung zu Sars-CoV oder Sars-CoV-1, das die Sars-Pandemie 2002/2003 auslöste und dem neuen Coronavirus sehr ähnelt. Das Virus Sars-CoV-2 wurde Ende 2019 erstmals in Wuhan in China entdeckt.  Man nimmt an, dass die neue Corona-Pandemie auf Fledermäuse zurückgeht. 

Corona-Pandemie und Covid 19: Wellen, Mutationen – alle Fakten zu Sars-CoV-2

Coronaviren verursachen seit langem einen Teil der Erkältungskrankheiten beim Menschen (und bei Tieren) – vorwiegend relativ mild verlaufend. Die Viren können aber mitunter auch schwere Lungenentzündungen (eine sogenannte Pneumonie) hervorrufen. Die Atemwegserkrankung, die Sars-CoV-2 auslösen kann, wird als Covid 19 bezeichnet. Diese Abkürzung steht für „coronavirus disease 2019“ (deutsch: Coronavirus-Krankheit 2019).  

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte Covid 19 am 11. März 2020 zu einer Pandemie, also einer Krankheit, die nicht örtlich begrenzt, sondern länder- und kontinentübergreifend auftritt. Am 9. Januar 2019 erfasste China den ersten Todesfall. Am 21. Januar 2020 wurde der erste Fall in den USA publik. Am 24. Januar 2020 gab es die ersten Coronavirus-Nachweise in Europa – zunächst in Frankreich.

Krankheitserreger:Sars-CoV-2-Virus, Coronavirus
Krankheit:Covid 19
Ursprung:China, Wuhan
Symptome:Fieber, Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen, Halskratzen, Verlust des Geschmack- und Geruchssinns
Übertragung:Tröpfcheninfektion, Aerosole
Inkubationszeit:5-6 Tage (in der Regel)

Am 27. Januar 2020 wurde die erste bestätigte Coronavirus-Infektion in Deutschland gemeldet – beim Autozulieferer Webasto in Bayern. Am 9. März 2020 gab es in Nordrhein-Westfalen die ersten Corona-Todesfälle innerhalb von Deutschland. Am 18. März 2020 starb erstmals in Hessen ein Mensch an den Folgen einer Sars-CoV-2-Infektion.

Am 28. März 2020 gab es den ersten Corona-Todesfall im Landkreis Fulda. Die erste Corona-Welle brach zwischen März und April 2020 herein. Bis Anfang 2023 verlief die Pandemie in bis zu neun Wellen. Angesichts von offenbar nun vorhandener Grundimmunität und dem Bereitstehen von Impfstoff gehen Experten, davon aus, dass 2023 in Deutschland aus der Pandemie eine Endemie (ähnlich der Grippe) wird.

Auch aufgrund von Einschränkungen kam es in Deutschland zu Protest-Aktionen. Am 29. August 2020 brachen Demonstranten durch die Absperrung vor dem Reichstag in Berlin und stürmen auf die Treppe. Am 2. November 2020 startete ein Teil-Lockdown. Dieser wurde am 16. Dezember 2020 verschärft. Der Einzelhandel musste mit wenigen Ausnahmen schließen. 

Coronavirus: Welche verschiedenen Impfstoffe gibt es? 

Ende August 2021 beschloss der Bundestag mit einer Neufassung des Infektionsschutzgesetzes die Abkehr von der Sieben-Tage-Inzidenz als bisher zentralem Maßstab für die Verhängung von Schutzmaßnahmen. Diese orientierten sich seitdem vor allem an der Zahl der Menschen, die wegen ihrer Infektion ins Krankenhaus kommen.  

Am 2. Dezember 2020 erteilte Großbritannien als erstes Land der Welt dem Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer eine Notfallzulassung. Der Corona-Impfstoff von Biontech erhielt dann am 21. Dezember aus Brüssel die EU-Marktzulassung. Ende November 2021 erhielt ein Kinder-Impfstoff von Biontech in der EU für Kinder zwischen fünf und elf Jahren eine Zulassung.  

Mittlerweile sind neben dem Impfstoff von Biontech auch Vakzine von Moderna, Astrazeneca, Johnson & Johnson, Novavax und Valneva zugelassen. Bis zum 5. Januar 2023 wurden laut Robert-Koch-Institut (RKI) in Deutschland 63,6 Millionen Menschen (76,3 Prozent) zweimal gegen Corona geimpft. Zweitgeimpfte gelten als „grundimmunisiert“. 52,1 Millionen sind dreimal geimpft, 12,3 Millionen viermal.

Es gibt bei den Corona-Impfstoffen drei Hauptentwicklungslinien: Impfstoffe mit Vektorviren (wie bei AstraZeneca), Totimpfstoffe mit Virusproteinen oder mRNA/DNA-Impfstoffe. Bei den Corona-Impstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna handelt es sich um mRNA-Impfstoffe, also um gentechnisch hergestellte Impfstoffe, die auf einer neuen Technologie beruhen.

Seit Anfang März 2021 sind in Deutschland im Handel Corona-Selbsttests erhältlich. Bei einem positiven Testergebnis sollte ein im Labor ausgewerteter PCR-Test zur Bestätigung gemacht werden.  Während die verfügbaren Schnelltests und die entwickelten und zugelassenen Corona-Impfstoffe schnell Hoffnung machten, bereiten seit Dezember 2020 Sars-CoV-2-Virusvarianten, also Mutationen, Sorge.

Coronavirus-Mutationen: Von der Alpha-Variante bis zur Omikron-Variante

Auf die Alpha-Variante (Linie B.1.1.7/501Y.V2V1), die Beta-Virusvariante (B.1.351/501Y.V2), die Gamma-Virusvariante (P.1: B.1.1.28/501Y.V.3) und die Delta-Variante (B.1.617.2) folgte aber ab November 2021 die Omikron-Variante (B.1.1.529), mit der es zur vierten Welle kam. Nun wurden mildere Krankheitsverläufe registriert. Die endemische Situation rückte näher.

Weil das Coronavirus in der Regel über Tröpfcheninfektion bei engen Kontakten und über Aerosole übertragen wird, wird geraten, sich an die Abstands- und Hygieneregeln (AHA-Formel) zu halten. Ein Mund-Nasen-Schutz kann verhindern, infektiöse Partikel nicht in die Luft zu verteilen. Im April 2022 endete die Maskenpflicht beim Einkaufen. 2023 gilt sie beispielsweise noch im Fernverkehr.

Wer an Covid-19 erkrankt und arbeitsunfähig ist, hat unabhängig vom Impfstatus Anspruch auf Entschädigungsleistungen. Personen, die aufgrund einer behördlich angeordneten Quarantäne ihre berufliche Tätigkeit nicht oder nur teilweise ausüben können, erhielten zwischenzeitlich eine finanzielle Entschädigung.

Die Bundesländer in Deutschland beziehungsweise auch die Bundesregierung verhängten nicht nur Kontaktbeschränkungen und Abstands- und Hygieneregeln, sondern ergriffen in der Coronavirus-Pandemie auch viele Maßnahmen, um die finanziellen Einbüßen abzuschwächen.

So beschlossen die Koalitionsspitzen beispielsweise am 3. Juni 2019 zur Ankurbelung der deutschen Wirtschaft ein Konjunkturpaket von 130 Milliarden Euro für die Jahre 2020 und 2021. Solo-Selbständige, kleine Unternehmen, Freiberufler und Landwirte konnten Anträge auf Soforthilfe stellen. Das Kurzarbeitergeld wurde erhöht.

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