Polizei erwischt in der Rhön Schulbusfahrer mit gefälschtem Führerschein - und greift zu Notlüge

Ein Schulbusfahrer ist von der Polizei in der bayrischen Rhön mit einem gefälschten Führerschein erwischt worden. Der Bus war zum Zeitpunkt der Kontrolle vollbesetzt mit Kindern. Die Polizei in Unterfranken griff zu einer Notlüge gegenüber den Kindern.
Bad Neustadt - Die Polizei im Landkreis Rhön-Grabfeld in Unterfranken hatte am Montag gemeinsam mit der Schweinfurter Verkehrspolizei eine großangelegte Kontrolle von Schulbussen durchgeführt. Solche Aktionen werden regelmäßig gemacht, um zum Schutz der Schulkinder die Verkehrssicherheit zu erhöhen, sagte Jan Schubert, Dienststellenleiter der Polizei in Bad Neustadt.
Normalerweise würden bei solchen Kontrollen allerdings eher kleinere Verstöße festgestellt, wie beispielsweise technische Kleinigkeiten. Dass jetzt bei der Kontrollaktion ein Busfahrer mit einem total gefälschten Führerschein erwischt worden ist, sei ein „sehr, sehr unerwartetes Ergebnis“, berichtete Jan Schubert.
Unterfranken: Schulbusfahrer mit gefälschtem Führerschein erwischt - Polizei greift zu Notlüge
Nach Angaben der Polizei in Bad Neustadt vom Montag legte der Mann den Beamten bei der Verkehrskontrolle einen italienischen Führerschein vor. Als die Polizisten genauer hinsahen, erwiesen sich die Papiere als Fälschung. Der Mann sei kein deutscher Staatsangehöriger gewesen, seine Führerschein-Geschichte sei also durchaus stimmig gewesen.
„Der Führerschein war nicht hochprofessionell gefälscht, aber auch nicht total schlecht“, erklärte der Dienststellenleiter der Polizei in Bad Neustadt auf Nachfrage der Fuldaer Zeitung. Die Beamten untersagten dem Mann daraufhin die Weiterfahrt mit dem Schulbus. Den Angaben der Polizei zufolge war der Bus zum Zeitpunkt der Kontrolle vollbesetzt mit Kindern.
Um die Kinder in dem Schulbus nicht zu erschrecken, griff die Polizei zu einer Notlüge. „Wir haben den Kindern gesagt, dass der Bus aufgrund einer technischen Störung nicht mehr weiterfahren kann“, sagte Jan Schubert. Das Busunternehmen schickte einen Ersatzfahrer mit einem anderen Bus, sodass die Kinder nach wenigen Minuten zu ihren Schulen weiterfahren konnten.
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Gegen den angeblichen Busfahrer wurde laut Polizei eine Anzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Urkundenfälschung und weiterer Verstöße erstattet. Umfangreichere Ermittlungen müssten aber noch getätigt werden, erklärte die Polizei in Bad Neustadt abschließend.
Mit einem eher ungewöhnlichen Fall war zuletzt auch die Polizei im Main-Kinzig-Kreis befasst. An einer Tankstelle verursachte ein Autofahrer in Steinau-Ulmbach einen Unfall. Er fuhr mit seinem Fahrzeug los, obwohl die Tankpistole noch steckte. Der Mann flüchtete daraufhin.