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Mordprozess in Unterfranken: Enkel soll Oma im Drogenwahn getötet haben

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Im Landgericht Aschaffenburg hat das Sicherungsverfahren gegen einen 26-Jährigen begonnen, der seine Großmutter getötet haben soll.
Im Landgericht Aschaffenburg hat das Sicherungsverfahren gegen einen 26-Jährigen begonnen, der seine Großmutter getötet haben soll. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Im Drogenwahn soll ein junger Mann seine Oma in Unterfranken getötet haben. Am Freitagmorgen hat der Mordprozess gegen ihn vor dem Landgericht Aschaffenburg begonnen.

Aschaffenburg - Ein junger Mann zieht bei seiner Oma ein. Er kümmert sich um die angeschlagene Frau, kauft ein und kocht. Und er nimmt Drogen. An einem frühen Morgen attackiert er plötzlich - mutmaßlich im Wahn - die schlafende Frau in ihrem Bett. Nun kommt es zum Mordprozess.

Mordprozess: Enkel soll Oma in Unterfranken getötet haben

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 26-Jährige bei der Tat im vergangenen September in Unterfranken schuldunfähig war und eine sogenannte drogeninduzierte Psychose hatte. Daher war er also wahrscheinlich gar nicht in der Lage, das Unrecht der Attacke auf die 91-Jährige einzusehen. Die Staatsanwaltschaft möchte, dass der Mann in einer Entziehungsanstalt unterkommt.

Deshalb gibt es in dem Fall laut Landgericht auch keine Anklage, sondern eine sogenannte Antragsschrift auf ein Sicherungsverfahren. An dessen Ende kommt der Deutsche dann voraussichtlich nicht in ein Gefängnis, sondern wird zum Drogenentzug in eine Klinik geschickt.

Der Beschuldigte wohnte seit rund eineinhalb Jahren bei seiner Oma in einem kleinen Ort an der bayerisch-hessischen Landesgrenze. Dort soll er sich um die alte Frau gekümmert, eingekauft und gekocht haben. Am 12. September 2022 allerdings soll der Mann am frühen Morgen die schlafende Seniorin mit zwei Messern attackiert haben. Das Opfer starb etwa einen Monat danach in einem Krankenhaus. Für den Prozess sind bis Ende Juni sechs Verhandlungstermine angesetzt.

Erst kürzlich war es in Unterfranken wegen eines Gerüsteinsturzes mit Todesfolge zu einem Prozess gekommen. (dpa)

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