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Dreister Telefonbetrug: 58-Jährige um Erspartes gebracht

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Aktuell versuchen Enkeltrick-Betrüger wohl vermehrt, ältere Menschen in der Region per WhatsApp zu kontaktieren. Die Polizei in Unterfranken und in Fulda warnt (Symbolfoto).
Erneut haben sich im Laufe des Mittwochs (15. Juni) dreiste Telefonbetrüger als Polizeibeamte ausgegeben. (Symbolfoto). © Sebastian Gollnow/dpa

Erneut haben sich im Laufe des Mittwochs (15. Juni) dreiste Telefonbetrüger als Polizeibeamte ausgegeben. Sie täuschten eine 58-Jährige aus dem Landkreis Aschaffenburg und brachten sie dazu, an einen vermeintlichen Justizbeamten einen fünfstelligen Geldbetrag zu übergeben. Der Abholer entkam samt Beute unerkannt.

Unterfranken - Der Anrufer, der sich als Polizist ausgab, behauptete zunächst, dass der Sohn der 58-Jährigen einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte. Um eine Gefängnisstrafe zu verhindern, wäre die Hinterlegung einer Kaution erforderlich. Wie die Polizei aus Unterfranken in einem Pressebereicht mitteilt wurde zu diesem Zweck die Angerufene nach verfügbarem Bargeld und Wertgegenständen befragt. In das Telefonat war auch eine angebliche Staatsanwältin eingebunden, die ebenfalls Druck auf die Frau ausübte.

Unterfranken: 58-Jährige wird Opfer von Trickbetrügern - Polizei ermittelt

Die 58-Jährige ahnte nicht, dass sie äußerst professionell agierenden Betrügern aufgesessen war und ließ sich dazu überreden, einen niedrigen fünfstelligen Geldbetrag zur Verfügung zu stellen. Als Treffpunkt für die Übergabe wurde der Bereich vor der Kirche St. Agatha in der Erthalstraße, nahe des dortigen Justizgebäudes, vereinbart. Die Täter nutzen diesen Umstand offenbar, um bei der Angerufenen den Anschein zu erwecken, dass tatsächlich ein Justizbeamter das Geld in Empfang nehmen würde. Dort wartete die 58-Jährige kurze Zeit, bis sie gegen 16.30 Uhr das in einem Kuvert verpackte Geld an den als Beamten der Justiz auftretenden Mann übergab.

Die Telefonbetrüger verwickelten die Frau noch rund eine halbe Stunde nach der Übergabe in ein Gespräch, bis die 58-Jährige den Betrug erkannte und die Polizei verständigte. Eine sofort von der Aschaffenburger Polizei eingeleitete Fahndung verlief leider ohne Erfolg. (Lesen Sie hier: Mehr als 10.000 Euro weg: Telefonbetrüger bringen Seniorin um Erspartes)

Von dem Geldabholer liegt folgende Personenbeschreibung vor:

Wer die Geldübergabe in der Erthalstraße möglicherweise beobachtet hat oder sonst sachdienliche Hinweise geben kann, die zur Aufklärung des Falles beitragen könnten, wird dringend gebeten, sich unter Tel. 0931/457-1732 mit der Kriminalpolizei Würzburg in Verbindung zu setzen. 

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