700 Ferkel sterben bei Lkw-Unfall auf Autobahn - Fahrer und Beifahrer schwer verletzt

700 Ferkel sind in Folge eines Lkw-Unfalls auf der Autobahn A3 in Unterfranken gestorben. Der Fahrer und der Beifahrer wurden schwer verletzt.
Abtswind - Wie das Polizeipräsidium Unterfranken in Würzburg mitteilte, erreichte die Einsatzzentrale am Dienstag (12. Juli 2022) gegen 15 Uhr die Mitteilung über einen umgekippten Tiertransporter auf der Autobahn A3 zwischen den Anschlussstellen Wiesentheid und Geiselwind im Landkreis Kitzingen.
Der Tiertransporter mit niederländischer Zulassung war im Baustellenbereich in Fahrtrichtung Nürnberg unterwegs, als der 34-jährige Fahrer die Kontrolle über den Lkw verlor. Der Lastwagen durchbrach eine rechtsseitige Betonaußenschutzleitplanke und kippte im weiteren Verlauf auf die rechte Fahrzeugseite.
Unterfranken: 700 Ferkel sterben bei Unfall auf A3 - Fahrer und Beifahrer verletzt
Zu dem Unfall war es laut Polizei vermutlich aufgrund einer medizinischen Ursache gekommen. Bauarbeiter befreiten noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte den 42-jährigen Mitfahrer und anschließend den 34 Jahre alten Fahrer. Der Beifahrer wurde mit einem Rettungshubschrauber und der Fahrer mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.
„Nach bisherigen Erkenntnissen ist der jeweilige Gesundheitszustand nicht lebensbedrohlich“, teilte Polizei-Sprecher Daniel Ruß zu den Verletzungen mit, die Fahrer und Beifahrer erlitten (lesen Sie auch hier: Lkw stürzt an Baustelle in der Rhön um - verletzter Fahrer muss befreit werden)
In dem Tiertransporter befanden sich rund 900 Ferkel. Insgesamt rund 700 von ihnen verloren in der Folge des Unfalls ihr Leben. „Etwa 150 verletzte Tiere mussten nach Begutachtung einer verständigten Amtstierärztin von mehreren hinzugerufenen Metzgern erlegt und damit von ihrem Leiden erlöst werden“, berichtete der Polizeisprecher.
Die etwa 200 überlebenden Schweine wurden während der Einsatzdauer und aufgrund der vorliegenden sommerlichen Temperaturen durch die Feuerwehren mit Löschwasser gekühlt, anschließend in einem verständigten Ersatz-Lkw verladen und abtransportiert. Bauarbeiter und Feuerwehr verhinderten, dass Schweine auf die Autobahn gelangten.
Mit der Beseitigung der Tierkadaver wurde eine Spezialfirma beauftragt. „Die Sachschadenshöhe dürfte sich nach derzeitigen Schätzungen auf mehrere zehntausend Euro belaufen“, erklärte Polizeihauptkommissar Daniel Ruß. Die Ermittlungen zum Unfallhergang führt die Verkehrspolizei Würzburg-Biebelried.
Video: Kritik an Tierschutzgesetz
Im Rahmen der Unfallermittlungen wurden nach Angaben der Beamten in Absprache mit der vor Ort befindlichen Veterinärmedizinerin auch die tierschutzrechtlichen Vorschriften geprüft. Der Unfall-Tiertransporter wurde von einem Abschleppunternehmen geborgen. Dies dauerte noch bis 18.30 Uhr am Abend.
Der Verkehr auf der Autobahn war von der Bergung nicht betroffen. Zunächst war die A3 in Richtung Nürnberg komplett gesperrt. Gegen 15.30 Uhr konnte der Verkehr wieder einspurig fließen. Kurz nach 16 Uhr waren wieder beide Fahrspuren befahrbar (lesen Sie auch hier: Brand bricht auf Hühnerhof aus - rund 1500 Legehennen verenden).
Neben der Verkehrspolizei Würzburg-Biebelried waren bei dem Tiertransporter-Unfall auf der Autobahn auch Streifenbesatzungen der Polizeiinspektion Kitzingen, die Feuerwehren Wiesentheid, Abtswind, Rüdenhausen, Geesdorf, Laub und Rehweiler, die Autobahnmeisterei sowie das THW im Einsatz.