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40.000 Euro in Holzschachtel übergeben: 88-Jähriger fällt auf Betrugsmasche herein

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Betrüger versuchen vermehrt, Verbraucher via Telefon übers Ohr zu ziehen. (Symbolfoto)
Mittels der gängigen „Staatsgewaltentrick“-Betrugsmasche wurde ein 88-Jähriger getäuscht und um sein Erspartes gebracht. (Symbolfoto) © Julian Stratenschulte/dpa

Ein Rentner ist mittels der gängigen „Staatsgewaltentrick“-Betrugsmasche getäuscht und um sein Erspartes gebracht worden. Die Kriminalpolizei ermittelt, warnt vor derartigen Betrügern und gibt Tipps.

Oerlenbach/ Rottershausen - Ein Rentner wurde am Donnerstagnachmittag (23. März) gegen 14.45 Uhr von bislang unbekannten Betrügern angerufen. Das berichtet die Polizei in einer Pressemeldung.

Unterfranken: 88-Jähriger übergibt 40.000 Euro an Betrüger

Die Anrufer gaben sich laut Polizei als Justizangehörige aus und forderten eine Kaution für die Enkelin des Rentners, da diese angeblich einen Verkehrsunfall verursacht hätte. Dabei sei ein Mensch ums Leben gekommen und ohne die Kaution müsse die junge Frau ins Gefängnis.

In Sorge um seine Enkelin ließ sich der 88-Jährige unter Druck setzen und folgte der Aufforderung der Anrufer. Er packte sein angespartes Bargeld in eine Holzschachtel und übergab diese mit einem Inhalt im Wert von 40.000 Euro an einen unbekannten Mann.

Die Präventionskampagnen des Polizeipräsidiums Unterfranken

Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“.

Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.

Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.

Wie die Polizei weiter berichtet, holte ein etwa 1,70 Meter großer und etwa 45 Jahre alter Mann die Schachtel mit dem Bargeld ab. Der Unbekannte trug eine Brille, einen dunklen Anorak, eine dunkle Jogginghose und eine dunkle Basecap. Nach der Abholung soll er die Lindenstraße entlanggelaufen sein.

Die Kriminalpolizei Würzburg hat die Ermittlungen in dem Betrugsfall aufgenommen. Sie bittet Personen, die den Unbekannten möglicherweise gesehen haben oder sonst Hinweise auf dessen Identität geben können, sich unter (0931) 4571732 zu melden. Zudem warnt das Polizeipräsidium Unterfranken eindringlich vor derartigen Telefonbetrugsmaschen.

Im Main-Kinzig-Kreis ist eine 60-jährige Frau auf eine andere Betrugsmasche hereingefallen. Betrüger ergaunerten sich über die „WhatsApp“-Masche rund 3000 Euro von ihr. (jhz)

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