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Polizei zieht Bilanz: Angst vor Wohnungseinbrüchen trotz Rückgang der Zahlen

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Dunkle Tage: Einbrecher mit Licht abschrecken
Laut Polizei haben viele Bürgerinnen und Bürger Angst vor Wohnungseinbrüchen, obwohl die Zahlen deutlich gesunken sind. (Symbolbild) © Nicolas Armer/dpa

Die Polizei in Unterfranken zieht Bilanz zu den Schwerpunktkontrollen im November: Rund 550 Personen und mehr als 400 Fahrzeuge kontrollierte die Polizei und nahm einen Wohnungseinbrecher fest.

Unterfranken - Im Rahmen der länderübergreifenden Kooperation hat auch die unterfränkische Polizei vom 8. bis zum 21. November gemeinsam mit der Bereitschaftspolizei und der Hessischen Polizei Schwerpunktkontrollen durchgeführt. Die Kontrollen zielten vor allem auf Einbrecherbanden, Kfz-Diebstähle und Betäubungsmittel ab. In Unterfranken setzte die Polizei rund 330 Polizistinnen und Polizisten ein und kontrollierte über 550 Personen und mehr als 400 Fahrzeuge.

Unter anderem stellten die Beamten „Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz, Autofahrer ohne gültige Fahrerlaubnis oder unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln oder Alkohol sowie zur Fahndung ausgeschriebene Personen fest“, wie die Polizei mitteilte. In Mespelbrunn, Ortsteil Hessenthal, konnte die Polizei einen Einbrecher festnehmen, der zuvor in ein Wohnanwesen eingebrochen war. Bei der anschließenden Durchsuchung seines Zimmers fand sich zahlreiches Diebesgut, das aus mindestens zwei weiteren Einbruchdiebstählen stammt.

Unterfranken: Angst vor Wohnungseinbrüchen trotz Rückgang der Zahlen

Mit 327 Fällen lag die Zahl der Wohnungseinbrüche in Unterfranken im Jahr 2020 nochmals unter dem historischen Tiefstand aus dem Jahr 2018. In 133 Fällen ist es dabei beim Versuch geblieben und die Täter gelangten nicht in den Wohnraum. (Lesen Sie hier: Corona-Kontrollen in Unterfranken: 18 Verstöße gegen 2G- oder 3G-Regel)

Eine weiter zu beobachtende Konstante bleibt, dass die Fallzahlen mit der Umstellung auf die Winterzeit Ende Oktober Jahr für Jahr deutlich ansteigen. Die früher einsetzende Dunkelheit bietet Einbrechern ein geringeres Entdeckungsrisiko. Darüber hinaus ist für die Täter im Dunkeln leichter erkennbar, ob die Häuser noch leer stehen oder die Bewohner bereits von der Arbeit zurückgekehrt sind.

Video: Weniger Einbrüche in Bayern: Niedrigster Wert seit elf Jahren

„Am Delikt des Wohnungseinbruchs zeigt sich aber auch sehr deutlich, wie die Schere zwischen dem subjektiven Sicherheitsempfinden der Bevölkerung und der tatsächlichen Sicherheitslage auseinandergeht“, heißt es weiter. Rund jeder vierte Deutsche hat Angst vor einem Einbruch in seine eigenen vier Wände. Aus polizeilicher Sicht ein nachvollziehbares Gefühl, da das Eindringen eines Fremden in die eigene Wohnung oft den materiellen Schaden überwiegt.

Ein Blick auf die Statistik der letzten Jahre zeigt einen kontinuierlichen Rückgang der Wohnungseinbrüche. So kam es zum Jahrtausendwechsel noch zu mehr als 700 Einbrüchen in Unterfranken, blickt man bis in das Jahr 1995 zurück waren es sogar mehr als 1300 Einbrüche pro Jahr. (ah)

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