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Frau tötet pflegebedürftige Mutter - viereinhalb Jahre Haft

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Frau pflegt Seniorin.
Wegen der Tötung ihrer psychisch kranken und pflegebedürftigen Mutter ist eine Frau aus Unterfranken zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. (Symbolbild) © dpa (Symbolbild)

Eine Frau aus Unterfranken ist wegen der Tötung ihrer psychisch kranken und pflegebedürftigen Mutter zu viereinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Update vom 30 März, 12.34 Uhr: Das Urteil des Landgerichts Aschaffenburg gegen die Frau wegen Totschlags an ihrer psychisch kranken und pflegebedürftigen Mutter (siehe Update vom 21. März) ist rechtskräftig. Das teilte das Gericht am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. Die Strafkammer hatte die 58-jährige zu viereinhalb Jahren Haft wegen Totschlags in einem minder schweren Fall verurteilt.

Frau tötet pflegebedürftige Mutter - viereinhalb Jahre Haft

Update vom 21. März, 17.19 Uhr: Das Landgericht Aschaffenburg hat die 58-jährige Frau wegen der Tötung ihrer psychisch kranken und pflegebedürftigen Mutter zu viereinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Die Kammer ging nach Gerichtsangaben vom Dienstag von Totschlag in einem minder schweren Fall aus. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft hatte auf vier Jahre und zehn Monate Haft plädiert, die Verteidigung auf Freispruch, weil die Frau zum Zeitpunkt der Tat nicht steuerungsfähig gewesen sei.

Erstmeldung vom 15. März, 18.43 Uhr:

Aschaffenburg - Nach mehr als zehnjähriger Pflege soll eine Frau im vergangenen August im unterfränkischen Elsenfeld ihre psychisch kranke Mutter getötet haben. Jetzt steht sie vor Gericht.

Zu Prozessauftakt am Mittwoch gestand die 58-Jährige die Tat. „Allerdings erinnert sich die Angeklagte an den Tattag nur rudimentär“, berichtete eine Gerichtssprecherin von der Erklärung des Verteidigers im Namen seiner Mandantin.

Vor dem Landgericht Aschaffenburg ist die 58-Jährige wegen Totschlags angeklagt. Sie soll ihre 82 Jahre alte Mutter am 15. August 2022 zuerst mit einer Glasflasche auf den Kopf geschlagen haben. Danach soll sie sich ein Küchenmesser geschnappt und mehrfach auf ihr Opfer eingestochen haben.

Unterfranken: Frau (56) gesteht Tötung ihrer pflegebedürftigen Mutter 

Den Ermittlern in Unterfranken zufolge versuchte die Verdächtige anschließend, sich das Leben zu nehmen. Ihre eigene Tochter fand sie später und rief die Rettungskräfte.

Laut Anklage betreute und pflegte die 58-Jährige ihre Eltern lange „mit großem Engagement“. Im Sommer 2022 infizierten sich die Eltern und die Frau mit Corona. Ihr Vater zog nach wiederholten Krankenhausaufenthalten vier Tage vor der Tat in ein Pflegeheim. Die seit vielen Jahren psychisch kranke Mutter blieb in dem Haus im Landkreis Miltenberg zurück.

Die 82-Jährige soll ihr soziales Umfeld, vor allem aber die Angeklagte, phasenweise stark unter Druck gesetzt, manipuliert und instrumentalisiert haben. Als die Verdächtige am Tatmorgen zu ihrer Mutter fuhr, eskalierte die Lage offenbar. Am nächsten Verhandlungstag, am Dienstag (21. März), könnten Plädoyers und Urteil gesprochen werden. (dpa)

In Unterfranken begann dieser Tage ein weiterer Prozess: Im Juni 2016 stürzte ein Gerüst an der einer Brücke der Autobahn 7 ab. Ein Mensch starb, viele weitere wurden teils schwer verletzt. Nun wurden vier Männer, darunter zwei Prüfingenieure und ein Statiker angeklagt.

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