Polizei nimmt Drogenhändler hoch - und findet große Mengen an Waffen und Rauschgift

Polizei und Staatsanwaltschaft in Unterfranken ist ein empfindlicher Schlag gegen regionale Drogenhändler gelungen. Zehn Tatverdächtige befinden sich nun in Haft.
Aschaffenburg - Am frühen Dienstagmorgen haben Ermittler der Aschaffenburger Polizei 15 Wohnungen am Untermain durchsucht. Vorausgegangen waren umfangreiche Ermittlungen einer eigens eingerichteten Ermittlungskommission wegen des Verdachts auf Rauschgifthandel und Diebstähle hochwertiger E-Bikes, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg.
Das Verfahren lief seit November unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg. Zehn der insgesamt 19 ermittelten Tatverdächtigen befinden sich aufgrund des Verfahrens nun in Haft. Die Männer sind in den Fokus der Ermittler gerückt, da gegen sie der Verdacht bestand, zum einen umfangreichen Handel mit Betäubungsmitteln aller Art zu betreiben und zum anderen auch Hinweise vorlagen, dass sie banden- und gewerbsmäßige Diebstähle von hochwertigen E-Bikes begehen.
Unterfranken: Kripo nimmt Drogenhändler hoch - Waffen und Rauschgift gefunden
Am Dienstagmorgen schlugen die Ermittler schließlich in einer konzentrierten Aktion zu, durchsuchten gleichzeitig 15 Wohnungen, nahmen die Tatverdächtigen vorläufig fest und stellten eine Vielzahl an Beweismitteln sicher. So stießen die Polizeibeamten auf insgesamt mehrere Kilo Betäubungsmittel - hierunter Amphetamin, Marihuana, Haschisch und Kokain - sowie auch geringe Mengen rezeptpflichtiger Medikamente.
Auch Waffen konnten sichergestellt werden. Neben Schlagringen, Macheten und Schreckschusswaffen fanden die Beamten auch eine „scharfe“ Waffe samt Munition. Fündig wurden die Ermittler auch in Sachen mutmaßlichen Drogengelds: Bargeld in fünfstelliger Höhe fanden die Polizisten in einem eigens dafür angelegten Versteck. (Lesen Sie hier: Polizei kontrolliert Auto auf A3 und findet 1,2 Kilogramm Haschisch)
Neben den Beweismitteln für die Rauschgiftgeschäfte stellten die Ermittler auch Gegenstände sicher, die den Diebstahl der E-Bikes und die spätere Hehlerei damit untermauern. Zudem konnte die Ermittlungskommission auch Hinweise auf gewerbsmäßige Diebstähle hochwertiger Werkzeuge aus Baumärkten erlangen, die möglicherweise der Gruppe zuzurechnen sind.
Nach Durchsuchungen in Unterfranken: Zehn Tatverdächtige in Haft
Unter den 19 Tatverdächtigen, im Alter zwischen 22 und 39, befinden sich drei weibliche Beschuldigte. „Zehn der männlichen Beschuldigten sind dem aktuellen Ermittlungsstand nach als Hauptakteure des umfangreichen Drogenhandels und der organisierten Fahrraddiebstähle anzusehen“, berichtet die Polizei weiter. Sowohl das Rauschgift als auch die gestohlenen Räder sollen die Tatverdächtigen im Raum Aschaffenburg und Miltenberg verkauft haben.
Fünf dieser zehn Hauptverdächtigen wurden noch am gleichen Tag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg der Ermittlungsrichterin vorgeführt. Diese erließ gegen alle einen Untersuchungshaftbefehl, unter anderem wegen des dringenden Tatverdachts banden- und gewerbsmäßigen Diebstahls sowie des dringenden Verdachts des bewaffneten Handeltreibens von Betäubungsmitteln in nicht geringer Mengen. Die andere Hälfte der Hauptverdächtigen wurde bereits vor den Durchsuchungen in Haft genommen. Die Männer befinden sich allesamt nun bayernweit in verschiedenen Justizvollzugsanstalten.
Die weiteren Ermittlungen, insbesondere zur Herkunft der Betäubungsmittel und den Strukturen des Handels mit den hochwertigen E-Bikes, werden von der Ermittlungskommission der Kriminalpolizei Aschaffenburg unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg geführt. (ah)