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Video: Lkw fährt 30 Kilometer in Schlangenlinien über Autobahn - Schneise der Zerstörung

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Von: Sebastian Reichert

Ohne Kontrolle über seinen Sattelzug und in kritischem Gesundheitszustand hat ein Lkw-Fahrer auf der Autobahn A3 bei Würzburg in Unterfranken (Bayern) eine mehr als 30 Kilometer lange Schneise der Zerstörung hinterlassen.

Würzburg/Kist -Der 48-Jährige hatte am späten Samstagabend „offenbar aufgrund einer medizinischen Ursache“ die Kontrolle über den Lastwagen verloren, wie die Polizei in Würzburg mitteilte. Während der gesamten Fahrt durch Unterfranken kollidierte das Gefährt mehrfach mit der Leitplanke, fuhr in Schlangenlinien über alle Fahrspuren.

Die Sattelzugmaschine (ohne Anhänger) überfuhr im Bereich einer Baustelle zahlreiche Warnbaken. Fahrbahnabsperrungen wurden derart beschädigt, dass sie teilweise in die Gegenfahrbahn hineinragten. Über eine Strecke von rund 30 Kilometern hinweg entstand erheblicher Sachschaden, besonders im Baustellenbereich. 

Unterfranken: Lkw fährt 30 Kilometer in Schlangenlinien über A3 - Schneise der Zerstörung

„Vereinzelt erhielt die Polizei Mitteilungen von Verkehrsteilnehmern, deren Fahrzeuge durch Trümmerteile beschädigt wurden“, sagte Björn Schmitt, Sprecher der Polizei in Würzburg. „Die Gesamtschadenshöhe ist derzeit noch nicht abschätzbar.“ Letztlich waren neben der Verkehrspolizeiinspektion Würzburg-Biebelried auch Beamte anderer Polizeidienststellen und des Bayerischen Bereitschaftspolizei mit zahlreichen Streifenbesatzungen im Einsatz.

Eine Streife konnte den Lastwagen dann im Bereich der Anschlussstelle Würzburg-Kist ausmachen und versuchte den Fahrer mit Blaulicht, Martinshorn und Anhaltesignal auf sich aufmerksam zu machen - der jedoch reagierte nicht. Am Ende der Chaos-Fahrt kam die Zugmaschine schließlich an der Ausfahrt der Anschlussstelle Kitzingen zum Stehen.

Dort konnten sich die Beamten vom kritischen Gesundheitszustand des aus dem Landkreis Main-Spessart stammenden Lkw-Fahrers überzeugen. Rettungskräfte brachten ihn ins Krankenhaus. Hinweise, dass der Mann möglicherweise unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stehen könnte, hätten sich nicht ergeben.

Video: Augenzeugenmaterial zeigt kilometerlange Irrfahrt - Fahrer in „kritischem Zustand“

Andere Verkehrsteilnehmer wurden während der Unfallfahrt des Lkw glücklicherweise nicht verletzt. Wegen der zahlreichen Schäden und langwierigen Aufräumarbeiten war die A3 auf einer Strecke von etwa zehn Kilometern mehrere Stunden gesperrt. Am frühen Sonntagmorgen wurde die Sperre laut eines Polizeisprechers wieder aufgehoben.

In der Nacht zu Samstag endete eine nächtliche Verfolgungsjagd über 40 Kilometer auf der Autobahn mit einem Unfall am Dreieck Fulda. Die Polizei war von Bad Orb aus auf der A66 einem Ford Focus gefolgt. Sowohl der Fahrer als auch der Beifahrer - beide 20 Jahre alt - wurden vorsorglich mit zwei Rettungswagen in ein Krankenhaus in Fulda gebracht - mit Polizei-Begleitung (dpa, sar)

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