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Neue Spuren im „Cold Case“ Klaus Berninger: Polizei veröffentlicht Bilder von Messer

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Von: Sophie Brosch

Unterfranken: Mord an Klaus Berninger - Polizei zeigt Bilder von Messer
Die Ermittler aus Unterfranken veröffentlichen nun Bilder eines Messers, das im Zusammenhang mit dem Mord an Klaus Berninger im Jahr 1990 steht, und hoffen auf neue Hinweise. © Polizeipräsidium Unterfranken

Klaus Berninger (16) aus Unterfranken ist im Jahr 1990 ermordet worden. Der Täter ist der Polizei bis heute unbekannt. Bei einer großen Suchaktion am Tatort wurde im Mai 2022 ein Messer gefunden. Davon veröffentlichen die Ermittler nun Bilder und hoffen auf neue Hinweise.

Wörth am Main - Die Kriminalpolizei Aschaffenburg und die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg ermitteln auch im neuen Jahr weiterhin intensiv im Fall Klaus Berninger, heißt es in einer Pressemitteilung. Mit der Veröffentlichung von Bildern des Messers, das bei einer Tatortabsuche gefunden wurde, erhoffen sich die Ermittler aus Unterfranken neue Hinweise aus der Bevölkerung.

Unterfranken: Mord an Klaus Berninger - Polizei zeigt Bilder von Messer

Kurz nach der Tat hatte die Aschaffenburger Polizei im Jahr 1990 mitgeteilt, dass der damals 16-jährige Bäckerlehrling vermutlich durch Gewalteinwirkung mit einem scharfkantigen Werkzeug gegen den Hals getötet worden. Bei einer intensiven Tatortabsuche durch die Bayerische Bereitschaftspolizei wurde ein Messer am 5. Mai 2022 im Bereich des Schneesbergs entdeckt.

Neue Fragen an die Bevölkerung

Wer kann Angaben zur Herkunft des Messers machen?

Wer kann Angaben zu einem möglichen Besitzer des Messers machen?

Wer kann Angaben machen, ob aus dem Besitz einer Person ein solches Messer seit Dezember 1990 fehlt?

Klaus Berninger war am 20. Dezember 1990 nicht mehr nach Hause gekommen. Zum letzten Mal sei er von Arbeitskollegen gesehen worden, als er ein Lokal in Wörth verlassen habe. Spaziergänger fanden den jungen Mann drei Tage später tot in einem Wald unweit der Kleinstadt an der bayerisch-hessischen Landesgrenze. Trotz umfangreicher Ermittlungen sei damals kein Täter überführt worden. (Lesen Sie hier: Geschichten des Jahres (II): Mordfall Gabriele Schmidt bleibt ungelöst - trotz Aktenzeichen XY)

Auch zu einem Katalog der Firma Schneider aus den Jahren 1988-1990 bittet die Kriminalpolizei um Hinweise. Von Klaus Berninger wurde laut Pressenotiz kurz vor der Tat aus einem Katalog der Firma Schneider ein Springmesser bestellt, dessen Verbleib bis heute ungeklärt ist.

Bei der Firma Schneider aus Hamburg (1990 befand sich der Firmensitz noch in Wesel) handle es sich um einen Versandhandel-Anbieter für den gewerblichen Bedarf. Trotz intensiver Ermittlungen und einem Zeugenaufruf im Juli 2022 konnte die Polizei bislang keinen Verkaufskatalog aus den Jahren 1988-1990 beschaffen.

Die Ermittler fragen daher: Wer kann Angaben zu folgendem Springmesser aus dem Bestell-Katalog der Firma Schneider (damalige Anschrift Strandbaddamm in 2000 Wesel) machen? Bestellnummer: 167479 B; Preis: 5,68 D-Mark; Bestelldatum: 02.12.1989;
Wer ist im Besitz eines Schneider-Kataloges aus den Jahren 1988-1990?

Video: Wörth am Main - Cold Case Klaus Berninger - Polizei sucht neue Zeugen

Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, hat das Bayerische Landeskriminalamt eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt. Die Belohnung werde unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt und sei nicht für Personen bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.

Zeugen werden gebeten, sich über die kostenfreie Hinweisnummer, Telefon (0800) 1011611, an die Kriminalpolizei Aschaffenburg zu wenden. Hinweise werden auch persönlich auf allen Dienststellen der Polizei in Bayern entgegengenommen.

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