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29 Jahre nach Mord in bayrischer Rhön: Innovative Kriminaltechnik bringt neue Spuren

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Spezialisten haben in der Wohnung in Dettingen bei Hanau nach dem Tod zweier Kinder einen hochgiftigen Stoff nachgewiesen.
Bei der Neuauswertung der damaligen Ermittlungsarbeiten ergaben sich laut Polizei in Unterfranken Hinweise auf mögliche Täter mit Bezug nach Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. (Symbolbild) © Nicolas Armer/dpa

Vor 29 Jahren wurde die Geschäftsfrau Waldtraud Ess in Unterfranken überfallen und getötet. Die SOKO „Ess“ der Kripo Schweinfurt hat die Ermittlungen wieder aufgenommen. Neue Methoden der Kriminaltechnik ergaben dabei neue Spuren.

Bad Neustadt an der Saale - Die Kriminalpolizei Schweinfurt hat in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Schweinfurt die SOKO „Ess“ gegründet und die Ermittlungen zum Tötungsdelikt an der 51-Jährigen im Jahr 1993 wieder aufgenommen. Neue Methoden in der Kriminaltechnik ergaben Spuren, denen nun nachgegangen wird. Das teilt die Polizei in Unterfranken mit.

Unterfranken: 29 Jahre nach Mord - Neue Spuren im Fall Waltraud Ess

Demnach wurde die zur Tatzeit 51-Jährige in der Nacht auf den 8. September 1993 in ihrer Wohnung in Bad Neustadt an der Saale (Landkreis Rhön-Grabfeld) überfallen, von den Tätern gefesselt und ermordet. Bis auf 3500 Mark entwendeten die Unbekannten laut Polizei nichts und ließen die Wohnung der Geschäftsführerin des damaligen Autohauses Kuhn unberührt.

Die Kriminalpolizei Schweinfurt hatte noch vor Ort umgehend die Ermittlungen zu dem Tötungsdelikt aufgenommen und eine 24-köpfige Sonderkommission gegründet. Trotz intensivster Ermittlungsarbeit konnte bis heute kein Tatverdächtiger überführt werden, heißt es in einer Polizeipressenotiz. (Lesen Sie auch: Mord an Klaus Berninger - Ermittler verfolgen mehrere neue Spuren)

„Cold Case“: Waltraud Ess wurde 1993 überfallen und ermordet

Wie in allen ungeklärten Mordfällen üblich, sei auch die Akte in diesem Fall nie vollständig geschlossen und immer wieder hinsichtlich neuer Ermittlungsansätze überprüft worden. Insbesondere innovative Möglichkeiten in der Spurenauswertung ließen die Ermittler hoffen.

Bei der Neuauswertung der damaligen Ermittlungsarbeiten ergaben sich nach Angaben der Polizei Hinweise auf mögliche Täter mit Bezug nach Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. „Wir haben jedes Stückchen Klebeband aufgehoben und noch weitere Spuren zur Untersuchung auf Halde. Wir geben nie auf“, sagte der damalige Ermittler Erster Kriminalhauptkommissar Herbert Then. (sob)

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