Sonderkontrollen in Unterfranken - Jugendlicher beißt Polizisten in die Hand

Die Polizei hat in Unterfranken im Bereich Untermain am vergangenen Freitag Sonderkontrollen in Bahnhöfen und Zügen durchgeführt. Dabei reagierte nach einem Drogen-Fund ein 17-Jähriger über.
Unterfranken - Bei den Kontrollen von Fahrgästen fanden die Polizistinnen und Polizisten in insgesamt acht Fällen Betäubungsmittel. Zum Großteil handelte es sich um jeweils geringe Mengen Marihuana und Haschisch. In einem Fall jedoch stießen die Bundespolizisten auf einen 45-Jährigen der gleich mehrere hundert Gramm Marihuana bei sich hatte.
Der Mann war von Aschaffenburg in Richtung Miltenberg (Unterfranken) unterwegs. Bei einer später durchgeführten Wohnungsdurchsuchung bei dem Mann konnten noch weitere Betäubungsmittel aufgefunden werden. Gegen ihn ermittelt nun die Kriminalpolizei wegen des Verdachts des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln.
Unterfranken: Sonderkontrolle im Zug - Jugendlicher beißt Polizisten
Als die Beamten in einem Zug in Alzenau-Michelbach eine mehrköpfige Jugendgruppe im Alter zwischen 17 und 18 Jahren einer Kontrolle unterzogen, versuchte ein 17-Jähriger wenige Gramm Marihuana beiseite zu schaffen. Ein Polizist hinderte den Jugendlichen daran, dieser reagierte allerdings aggressiv: Der 17-Jährige biss den Polizisten in die Hand und fügte dem Beamten dadurch eine blutende Wunde zu.
Der Polizist konnte den Dienst noch fortsetzen, für den Jugendlichen hatte die Aktion allerdings ein Nachspiel. Wegen des tätlichen Angriffs und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte wurde ihm zunächst Blut abgenommen. Im Anschluss an die Maßnahmen wurde er an seine Eltern übergeben.
„Auch drei seiner Begleiter erwartet eine Anzeige nach dem Betäubungsmittelgesetz, da sie geringe Mengen Marihuana mitgeführt haben. Ein vierter junger Mann aus der Gruppe beleidigte die Einsatzkräfte während der Kontrolle, sodass auch gegen ihn ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde“, teilt die Polizei mit. (Lesen Sie hier: „Satan“-Schmiererei an Kirche - Polizei ermittelt)
Polizei ertappt Schwarzfahrer und stellt Verstöße gegen Infektionsschutzgesetz fest
Zwei Fahrgäste konnten bei der Kontrolle kein gültiges Fahrticket vorweisen. Sie wurden wegen Erschleichen von Leistungen angezeigt. In vier Fällen mussten die Beamtinnen und Beamten einschreiten, nachdem Personen Bahngleise an Stellen überquert hatten, die dafür nicht vorgesehen waren. Zudem hatten insgesamt sieben Bahnfahrende hatten keinen Mundnasenschutz getragen und mussten nach dem Infektionsschutzgesetz ermahnt werden.
Die unterfränkische Polizei war am Freitag zusammen mit der Bundespolizei und dem Landratsamt Miltenberg im Einsatz. Ziel der Kontrollaktion sei gewesen, die Sicherheit im öffentlichen Raum zu stärken, teilte die Polizei mit. Schwerpunkte lagen an Bahnhöfen und in Zügen.
Trotz einzelner Verstöße zogen die Behörden eine positive Bilanz. „Gemessen an der Anzahl und Dauer der durchgeführten Maßnahmen waren nur wenige Verstöße aufgefallen, die es zu sanktionieren galt“, schreibt Kriminaloberkommissar Maximilian Basser. Für die oftmals nur kurz andauernden Kontrollen hätten die Menschen weitestgehend Verständnis gezeigt. (akh)