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Raubüberfall auf Spielcasino: Polizei liefert sich wilde Verfolgungsjagd mit Verdächtigem

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Blaulicht Polizei
Nachdem zwei Männer ein Spielcasino in Aschaffenburg überfallen hatten, kam es zu einer wilden Verfolgungsjagd mit der Polizei (Symbolfoto). © Carsten Rehder/dpa

Zwei Männer haben in Unterfranken ein Spielcasino überfallen. Einer der Tatverdächtigen lieferte sich daraufhin eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei.

Aschaffenburg - Zwei Angestellte des Spielcasinos in der Linkstraße hatten gegen 10 Uhr die Geschäftsräume mit einem Koffer in der Hand verlassen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg. Wenige Augenblicke später kamen zwei maskierte Männer mit einer Pistole und einem Pfefferspray in der Hand auf sie zu. Geistesgegenwärtig ließen die Mitarbeiter den Koffer stehen und flüchteten. Die Täter nahmen den Koffer und fuhren anschließend mit einem weißen VW in Richtung Autobahn.

Dank einer schnell eingeleiteten Großfahndung der unterfränkischen Polizei und der Polizei Westhessen konnte ein Tatverdächtiger noch auf der A45 auf Höhe des Gambacher Kreuzes vorläufig festgenommen werden. Bei seiner Flucht fuhr der 29-Jährige teilweise mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit und verlor in einem Baustellenbereich die Kontrolle über sein Fahrzeug, stieß gegen einen Lastwagen und kam schließlich von der Autobahn ab. Ein nachfolgender Streifenwagen musste ausweichen und überfuhr eine Warnbake.

Unterfranken: Wilde Verfolgungsjagd nach Raubüberfall auf Spielcasino

Der 29-Jährige versuchte noch zu Fuß seine Flucht fortzusetzen, konnte jedoch von der Polizei eingeholt und vorläufig festgenommen werden. „Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg führt die Kripo den Beschuldigten am Samstag unter anderem wegen des dringenden Tatverdachts des schweren Raubes dem Ermittlungsrichter vor“, heißt es weiter.

Bei dem Unfall erlitt der Tatverdächtige leichtere Verletzungen am Kopf, die vor Ort behandelt wurden. Die eingesetzten Polizeibeamten blieben unverletzt. Bei der Überprüfung des Fluchtfahrzeuges entdeckten die Polizisten, dass dieses unterschlagen worden ist. (Lesen Sie hier: Bandendiebstahl an Kraftfahrzeugen - Drei Tatverdächtige auf frischer Tat festgenommen)

Vom zweiten Täter fehlt bislang jede Spur. Die Ermittlungen der Kripo Aschaffenburg unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg ergaben bisher, dass der zweite Täter noch in das Auto eingestiegen war. An einem bislang unbekannten Ort muss er dann das Fahrzeug wieder verlassen haben. Laut Beschreibung trug der Mann eine schwarze Jacke mit dem weißen Aufdruck „Security“ sowie ein schwarzes Basecap mit dem gleichen Aufdruck.

Raubüberfall in Unterfranken - Polizei nimmt kurz nach der Tat 29-Jährigen fest

In dem Koffer befand sich entgegen der vermutlichen Annahme der Täter kein Geld, sondern ein für sie wertloses technisches Gerät. Bei der Festnahme des Tatverdächtigen konnte im Auto eine Luftdruckpistole sichergestellt werden. Ob es sich dabei um die bei der Tat verwendete Waffe handelt, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben.   

Verkehrsteilnehmer, die durch die rücksichtlose Fahrweise gefährdet oder geschädigt worden sind, werden gebeten sich bei der Kripo Aschaffenburg unter Telefon (06021) 8571732 zu melden. Die Fluchtstrecke verlief von der Linkstraße, über die B8 und die A45 in Richtung Hanau (Main-Kinzig-Kreis). Unter der genannten Telefonnummer nimmt die Kripo auch Hinweise zu dem flüchtigen Täter entgegen. Von besonderer Bedeutung sind Hinweise insbesondere aus dem Bereich der Anschlussstelle Alzenau Nord, ob aus dem weißen VW mit dem amtlichen Kennzeichen RS-AD 54 eine männliche Person ausgestiegen ist. (ah)

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