Sexuelle Erpressung: Unbekannte fordert 20.000 Euro für Webcam-Fotos

Der Geschädigte wurde über Facebook von einer unbekannten Dame angeschrieben, die ihn dazu brachte, sich vor der Webcam auszuziehen. Anschließend drohte sie, die Bilder in sämtlichen sozialen Medien online zu stellen und an die gesamte Freundesliste des Mannes zu senden.
Region Untermain - Erneut ist ein Mann aus der Region Opfer einer sexuellen Erpressung geworden, wie die Polizei in einer Pressenotiz mitteilt. „Bei der bekannten Masche bringen Betrüger ihre Opfer dazu, sich vor der Webcam auszuziehen oder sexuelle Handlungen an sich selbst vorzunehmen. Anschließend erpressen sie ihre gutgläubigen Chatpartner“, schildert die Polizei in Unterfranken.
Unterfranken: Sexuelle Erpressung auf Facebook - 20.000 Euro gefordert
Im vorliegenden Fall wurde der Geschädigte laut Polizei über sein Facebook-Profil von einer unbekannten Dame angeschrieben, die ihn dazu brachte, sich vor der Webcam auszuziehen. Die Täterin habe 20.000 Euro gefordert. Andernfalls würde sie seine Nacktbilder an seinen Freundeskreis weiterleiten.
Nachdem der Geschädigte zwischenzeitlich einen dreistelligen Geldbetrag überwiesen hatte, die Täterin aber wesentlich mehr Geld forderte, erstattete er Anzeige. (Lesen Sie auch: Falsche Bankmitarbeiter erbeuten im Vogelsberg vierstelligen Geldbetrag - mit App-Trick)
Die Miltenberger Polizei nimmt den aktuellen Fall zum Anlass, um vor der Masche zu warnen. Man soll in sozialen Netzwerken keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen annehmen und regelmäßig seine Account- und Privatsphäreeinstellungen überprüfen.
Betrugsmasche auf Facebook - Täter fordern Geld für Webcam-Fotos
„Seien Sie zurückhaltend mit der Veröffentlichung persönlicher Daten wie Anschrift, Geburtsdatum oder Arbeitgeber. Stimmen Sie nicht vorschnell einem Videochat zu“, heißt es weiter. Im Zweifel soll man die Chatkamera zunächst abkleben, um lediglich verbal zu kommunizieren und das Geschehen zu beobachten.
Die Polizei empfiehlt, keinen „Entblößungen oder intimen Handlungen“ in Videochats mit neuen Bekanntschaften zuzustimmen und aktuelle Virenschutzsysteme zu verwenden. „Es gibt Malware, die Ihre Webcam problemlos aktiviert und Sie damit jederzeit filmen kann.“
Wer bereits erpresst wird, soll kein Geld überweisen, da die Täter meist weitere Zahlungen einfordern. „Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Kontaktieren Sie den Betreiber der Seite und veranlassen Sie, dass das Bildmaterial gelöscht wird.“ Zudem soll man den Kontakt zu der anonymen Person sofort abbrechen und Chatverläufe und Nachrichten mittels Screenshot sichern. (sob)