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Seniorin übergibt 35.000 Euro an Telefonbetrüger - Polizei warnt vor Masche

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Professionelle Trickbetrüger zocken immer wieder ältere Menschen ab.
Telefonbetrüger zocken immer wieder ältere Menschen ab. (Symbolfoto) © dpa

Telefonbetrügern ist es am Montagabend erneut gelungen, eine Frau aus Unterfranken zu täuschen und sie um ihr Erspartes zu bringen.

Rothenfels - Wieder einmal hatten Telefonbetrüger Erfolg: Am Montagabend (22. Mai) ist es ihnen erneut gelungen, eine Frau aus Rothenfels im Landkreis Marktheidenfeld in Unterfranken zu täuschen. Sie übergab 35.000 Euro an eine bislang noch unbekannte Abholerin. In diesem Zusammenhang hofft die Kriminalpolizei Würzburg nun auch auf Zeugenhinweise.

Unterfranken: Telefonbetrüger erhalten von Seniorin 35.000 Euro

Eine weibliche Anruferin hatte zunächst behauptet, dass die Tochter der Geschädigten einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und nun eine Kaution in Höhe von 35.000 Euro hinterlegen müsse. Das berichtet die Polizei in einer Pressemitteilung. Die Angerufene ahnte nicht, dass es sich um Betrüger handelte und erklärte sich dazu bereit, den Betrag zur Verfügung zu stellen. Sie übergab das Geld gegen 17 Uhr an eine weibliche Abholerin. 

Aufgrund der weiterhin hohen Fallzahlen im Bereich Callcenter-Betrug und dem damit verbundenen finanziellen Schaden, aber auch den psychischen Folgen für die Betroffenen, hat sich das Polizeipräsidium Unterfranken Ende 2020 dazu entschieden, zum Schutz der Opfer auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit nochmals aktiv zu werden und die Präventionskampagne „Leg‘ auf!” gestartet.

Das Ziel dieser Kampagne ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.

„Leg‘ auf!“: Die wichtigsten Punkte

Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz oder ob tatsächlich Verwandte in Not sind.

Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben.

Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde. Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustür keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen.

Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl).

Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen.

Zeugenhinweise, die zur Identifizierung des Abholers beitragen könnten, an die Kriminalpolizei Würzburg unter der Telefonnummer 0931/ 45 717 32.

Weitere Informationen online unter polizei.bayern.de/schuetzen-und-vorbeugen/senioren/004577/index.html. In Unterfranken hat eine Schockanruf-Betrugsmasche gleich zwei ältere Frauen unabhängig voneinander am gleichen Tag um ihr Erspartes gebracht. (ab)

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