34-Jährige nach Feuer festgenommen - Einen Tag später brennt ein zweites Haus

Nach einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in Unterfranken ist eine 34-Jährige festgenommen worden. Wenige Tage später kam es in derselben Straße erneut zu einem Brand. Diesmal soll ein 55-Jähriger das Feuer gelegt haben.
Schweinfurt - Das Feuer war in einem Kellerabteil des Mehrfamilienhauses in Schweinfurt am 1. Dezember gegen 1.30 Uhr ausgebrochen. Nach Eingang der ersten Mitteilung waren die örtlichen Feuerwehren aus Schweinfurt und Niederwerrn sowie die Werksfeuerwehr einer naheliegenden Firma mit rund 50 Mann schnell vor Ort. Neben den Löscharbeiten kümmerten sie sich insbesondere um die Evakuierung der rund 20 Hausbewohner, teilte das Polizeipräsidium Unterfranken mit.
Unterfranken: Zwei Haus-Brände in einer Straße - Tatverdächtige in U-Haft
Durch den Rettungsdienst musste eine Person, die eine Rauchgasintoxikation erlitten hatte, in ein naheliegendes Krankenhaus gebracht werden. Das Mehrfamilienhaus selbst war nicht mehr bewohnbar. Für die restlichen Bewohner wurden Ausweichunterkünfte organisiert.
Bereits am Tag nach dem Brand geriet eine 34-jährige Schweinfurterin in den Fokus der Ermittlungen durch die Kripo Schweinfurt. Als der Tatverdacht sich weiter erhärtete, nahm die Polizei die Frau bereits am Freitag vorläufig fest und führte sie auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Schweinfurt dem Ermittlungsrichter vor. Dieser folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft und erließ einen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Mordes in 15 Fällen und der schweren Brandstiftung. Anschließend kam die Beschuldigte in eine Justizvollzugsanstalt. Über die Tatmotivation liegen derzeit noch keine abschließenden Erkenntnisse vor.
Am Samstagabend brannte es dann erneut in einem Mehrfamilienhaus in der Euerbacher Straße. Ein Bewohner des Hauses stellte gegen 21.15 Uhr eine brennende Kabeltrommel fest und alarmierte sofort die Feuerwehr. Noch vor Eintreffen der Feuerwehr hatte der 21-jährige Hausbewohner den Brand mit einem Feuerlöscher gelöscht und so eine weitere Ausbreitung der Flammen verhindert.
34-Jährige festgenommen: Verdacht auf versuchten Mord in 15 Fällen
Dabei erlitt er jedoch eine leichte Rauchgasvergiftung und kam vorsichtshalber in ein Krankenhaus. Bereits vor Ort geriet ein 55-Jähriger in Verdacht, den Brand an der Kabeltrommel vorsätzlich gelegt zu haben und wurde von der Polizei vorläufig festgenommen.
Am Sonntag führte die Kripo Schweinfurt, die die weiteren Ermittlungen übernommen hat, den 55-Jährigen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft der Ermittlungsrichterin vor. Dieser erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl aufgrund des dringenden Tatverdachts der schweren Brandstiftung. Im Anschluss kam der Beschuldigte in eine Justizvollzugsanstalt.
Beide Brände in der Euerbacher Straße konnten innerhalb kürzester Zeit durch die Polizei aufgeklärt werden. Somit befinden sich der 55-Jährige und die 34-Jährige in Untersuchungshaft. Ein Zusammenhang zwischen beiden Taten besteht dem derzeitigen Ermittlungsstand nach nicht. (ah)