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Kleinkind mit voller Kraft auf Boden geworfen - Vater wegen Mordversuchs angeklagt

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Blaulicht
Ein 34-Jähriger soll ein Kleinkind misshandelt haben. Nachbarn verständigten die Polizei. (Symbolfoto) © Christophe Gateau/dpa/Symbolbild

Ein Vater aus Aschaffenburg (Unterfranken) ist wegen Mordversuchs angeklagt. Er soll ein Kleinkind lebensgefährlich verletzt haben.

Aschaffenburg - Rund sechs Monate nach der schweren Misshandlung eines Kleinkindes in Aschaffenburg (Unterfranken) hat die Staatsanwaltschaft einen Vater wegen Mordversuchs angeklagt. Zudem werde ihm schwere Misshandlung von Schutzbefohlenen vorgeworfen, teilte das Gericht am Mittwoch mit. Der zur Tatzeit 34-Jährige soll dem damals etwa 10 Monate alten Jungen am 25. Oktober 2022 schwere Kopfverletzungen und Brüche zugefügt haben. Zeitweise schwebte das Kind in Lebensgefahr.

Vater aus Unterfranken soll Kleinkind misshandelt haben

„Es besteht der dringende Verdacht, dass der Beschuldigte das Kind insbesondere mehrfach mit voller Kraft auf den Boden geworfen hat“, hatte die Staatsanwaltschaft wenige Tage nach der Tat mitgeteilt. Zum Motiv wurde bisher nichts bekannt. Bei seiner Vernehmung durch einen Ermittlungsrichter hatte der Mann den Tatvorwurf bestritten.

Er soll seinen Sohn bereits im vergangenen Juli misshandelt haben sowie ein anderes Kind aus einer früheren Beziehung im Jahr 2017. Auch diese zwei Fälle sind als Misshandlung von Schutzbefohlenen angeklagt.

Zu diesen Taten hatte es laut Staatsanwaltschaft vor dem schweren Übergriff am 25. Oktober 2022 keine Strafanzeigen gegeben. Bei der Tat soll der Verdächtige in der gemeinsamen Wohnung mit seiner Lebensgefährtin, der Mutter des Kindes, gestritten haben. Nachbarn hörten die Hilferufe der Frau und verständigten die Polizei. Der Mann sitzt seither in Untersuchungshaft.

Das Landgericht muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden.

Die Polizei in Unterfranken ermittelt außerdem gegen eine Erzieherin, die Kleinkinder in einer Kita genötigt, verletzt und eingesperrt haben soll. (dpa)

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