34-jähriger Förster aus Hofheim will Engagement in Schlitz fördern
SCHLITZ - „Ich werde den Leuten nicht sagen, was und wie sie etwas machen sollen. Das wissen die Menschen, die hier leben, viel besser“, betont Kjell Schmidt. Seine Aufgabe sieht der Projektreferent des Programms Land mit Zukunft stattdessen in der Hilfestellung bei der Umsetzung eines von den Bürgern ausgewählten Projektes.
Von unserem Redaktionsmitglied Walter Kreuzer
Kjell Schmidt ist im Schlitzerland weitgehend unbekannt – noch. In den kommenden drei Jahren soll er zum hiesigen Gesicht des Programms Land mit Zukunft werden. Hinter diesem stehen mit der Landesstiftung Miteinander in Hessen und der Herbert Quandt-Stiftung gleich zwei Institutionen, denen an der Gestaltung des bürgerschaftlichen Miteinanders gelegen ist. Konkret geht es um die beispielhafte Beantwortung von Zukunftsfragen anhand von konkreten, von betroffenen Bürgern in sechs nord- und osthessischen Städten ausgewählten und gestalteten Themen und Projekten – eine davon ist Schlitz.
Der 34-jährige Förster in Diensten des Landes Hessen betritt Neuland. Bisher war er als stellvertretender Geschäftsführer des Naturparks Taunus tätig. Dort hatte er häufig mit Dialogprozessen und mit Konfliktbewältigung zu tun. Der Hauptgrund: Die zahlreichen Besucher – insbesondere die Mountainbiker – mussten gelenkt werden. Als er von dem Programm der Stiftungen hörte, war er schnell begeistert. „Ich halte es für sehr wichtig, die Leute zu ermutigen sich einzubringen. Dieses Engagement ist der Klebstoff unserer Gesellschaft. Das will ich ein Stück weit fördern“, beschreibt er seine Motivation.
Feiner Unterschied zwischen Schlitz und Schlitzerland
Dass er dabei im Schlitzerland offene Türen einrennen könnte, ist Schmidt durchaus bewusst. Schließlich galt es zur Auswahl der Projekt-Städte Informationen über diese zu sammeln. Dabei blieb nicht verborgen, dass Bürgersinn und Eigenleistungen in Schlitz groß geschrieben werden. „Auch, dass zwischen Schlitz und Schlitzerland viele Menschen einen feinen Unterschied machen, habe ich schon gelernt“, erzählt der Projektreferent lachend.
Nach dem sehr gut besuchten Bürger-Dialog am Donnerstag im Hutzdorfer Gemeinschaftshaus als Auftakt geht es im September weiter. „Ich will erst mal lernen, wo die Probleme, Fragen, Wünsche und Ideen der Menschen sind. Sie leben vor Ort und wissen besser, wo die Schätze liegen, die es zu heben gilt. Hierzu streben wir eine Partnerschaft an“, erläutert der in Hofheim am Taunus aufgewachsene Schmidt und macht ein klares Angebot: „Wir als Stiftung werden unser Wissen einbringen und auch Fachleute von Außen mit in die Waagschale werfen, wenn es an die Umsetzung des gemeinsam in Runden Tischen erarbeiteten Projektes geht.“