Auch für die anderen Fraktionen, denen der Vorschlag der FWGW noch nicht vorliege, kam Wahls Abgang überraschend. CDU-Fraktionschef Heiner Bockweg sagt: „Bernd Wahl war lange ein politischer Anhänger des Bürgermeisters. Daran sieht man schon, dass einiges vorgefallen sein muss.“ Wahl sei unter anderem auf Dahlmanns Seite gewesen, als dieser die Ortsumgehung der B254 blockiert habe. Die CDU werde als kleinere Fraktion in Wartenberg wohl keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken. Heiner Bockweg ist dennoch zuversichtlich, dass sich durch den Abgang von Bernd Wahl „die Dynamik in der Wartenberger Politik verändern wird“.
Zwischen Bernd Wahl und Olaf Dahlmann muss einiges vorgefallen sein.
Die Grünen bedauern den Rücktritt des Ersten Beigeordneten, sagt Fraktionschef Hubert Reinhardt. „Wir waren zwar nicht immer einer Meinung, hatten aber ein gutes Verhältnis.“ Die Unstimmigkeiten zwischen Wahl und Dahlmann könne er nicht bewerten, da er kein Mitglied des Gemeindevorstands sei.
Karsten Ittmann, Parteivorsitzender der Wartenberger Liste, glaubt indes nicht, dass sich ohne Weiteres ein Nachfolger für Bernd Wahl findet. „Die Situation ist meines Erachtens nach schwierig. Bevor die Vorwürfe von Bernd Wahl nicht aufgeklärt sind, wird sich niemand den Hut des Ersten Beigeordneten aufsetzen.“ Auch die Lage der übrigen Beigeordneten schätzt er so lange als sehr schwierig ein.
Den Streit zwischen Wahl und Dahlmann will auch Ittmann nicht bewerten. Aber: „Ich bin mir sicher, dass Bernd Wahl weiß, was er tut. Und ich finde es sehr stark von ihm, dass er die Gründe für seinen Rücktritt öffentlich macht.“ Von der SPD-Fraktion, die den Bürgermeister stellt, konnte bis Redaktionsschluss gestern Abend keine Stellungnahme eingeholt werden.