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Gewaltige Schrumpfkur für Schlitz: Bis 2030 rund 800 Einwohner weniger

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Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

SCHLITZ - Der Trend ist bekannt seitdem man erstmals vom demografischen Wandel hörte. Die Einwohnerzahlen gehen zurück, die Bevölkerung wird älter. Der Zensus 2011 hat den Statistikern und Forschern neues Zahlenmaterial an die Hand gegeben und die versorgen uns nun mit immer neuen Prognosen.

Im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung erstellt die Hessenagentur für alle 426 Kommunen auch kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzungen.

Demnach gibt es in Hessen einen Bevölkerungszuwachs nur noch im Ballungsraum Rhein-Main und in der Stadt Kassel. Vom Rückgang am stärksten betroffen ist neben dem Werra-Meißner-Kreis der Vogelsbergkreis. Er soll – so die Prognose – 2030 rund 11.000 Einwohner weniger haben. Ein Rückgang von 106.400 im Jahr 2013 auf 95.500; das sind 10,2 Prozent.

Altersstruktur verändert sich

In demselben Zeitraum sinkt die Einwohnerzahl in Schlitz von 9.500 auf 8.700, das ist ein Minus von 9,3 Prozent. Dabei steigt das Durchschnittsalter von 45,2 Jahren (2013) auf 48,3 Jahre an. Auch die Altersstruktur verändert sich dadurch. Waren 2013 noch 11,8 Prozent der Bevölkerung über 75 Jahre alt, werden es 17 Jahre später 13,6 Prozent sein.

Im Vogelsbergkreis werden es dann sogar 15,6 Prozent sein, während der Hessendurchschnitt bei 12,5 Prozent liegen soll.

Weniger sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

„Die Bevölkerungsentwicklung verläuft in den hessischen Städten und Gemeinden sehr unterschiedlich. Vor allem im südhessischen Ballungsraum ist auch zukünftig mit steigenden Einwohnerzahlen zu rechnen, während für eher ländliche Regionen rückläufige Bevölkerungszahlen zu erwarten sind“, erklärte Folke Mühlhölzer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hessen Agentur.

Sieht man Schlitz als Arbeitsort, so ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten vom Jahr 2000 bis zum 30.6.2014 um 12,7 Prozent auf 2.123 zurück gegangen. Davon waren 71,7 Prozent Vollzeit Beschäftigte, 28,3 Prozent Teilzeit.

Mehr Auspendler als Einpendler

Die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten lag am Stichtag 2014 bei 475 Personen, ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber 2000.

Diese Zahl liegt nicht im Trend, denn hessenweit stieg sie in dem Zeitraum um 14,3 Prozent, im Vogelsbergkreis um 14,2 Prozent.

Der Pendlersaldo gestaltet sich im Vogelsbergkreis nur für Lauterbach und Alsfeld positiv. Bei den anderen Gemeinden übersteigt die Zahl der Auspendler die der Einpendler: bei Schlitz um das 3,1-fache, bei Wartenberg um das 3,6-fache und bei Freiensteinau sogar um das 5,3-fache. Und - wen wundert es - die meisten davon zieht es in die Barockstadt Fulda.

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