Hintergrund für diese Entscheidung ist zum einen, dass der HTV nach der Zwangspause 2021 beim Neustart neue Wege gehen wollte. Wesentlicher ist aber die praktische Seite: „Wir haben keine Leinenwebereien mehr in Schlitz. Abgesehen davon wurde mit den Bändchen viel Blödsinn getrieben.“ Hohmeier spielt damit auf Erfahrungen an, wonach die Bändchen zerschnitten wurden, um mehreren Personen damit den Eintritt zu ermöglichen. Im Trubel des Festes war dies bei den Kontrollen oft nur schwer festzustellen.
Aufgrund dieser Erfahrungen hat sich der HTV nun für „Bänder entschieden, die vier oder fünf Tage lang am Arm bleiben und nicht zu öffnen sind - es sei denn, man schneidet sie durch“.
Um die Ausgaben einigermaßen zu decken, ohne die Finanzgarantie der Stadt übermäßig zu strapazieren, reichen die Einnahmen aus dem Verkauf der Eintrittsbändchen nicht aus. 2019 steuerte die Stadt zu den Kosten in der Größenordnung von 270.000 Euro 49.000 Euro bei. Mit 160.000 Euro waren die Eintrittsgelder der größte Posten. Gut die Hälfte der Einnahmen resultierte aus dem Verkauf der farbigen Leinentücher mit der Burgensilhouette und zuletzt auch der eingewebten Jahreszahl. 6000 bis 7000 Stück davon seien verkauft worden, erinnert sich der HTV-Vorsitzende. Insgesamt wurden im Vorverkauf und an den Festtagen von den ehrenamtlichen Helfern unter anderem der Feuerwehren an die 12.000 Bändchen an den Mann und die Frau gebracht.
Der Vorverkauf der Trachtenfestbändchen beginnt ab Montag, 8. Mai. Die Eintrittsbändchen für das ganze Wochenende kosten im Vorverkauf (8. Mai bis 6. Juli) 31 Euro und ab Freitag, 7 Juli, 35 Euro.
Vorverkaufsstellen in Schlitz sind: Stadtverwaltung Schlitz Zentrale, Bäckerei Lind, Spielratz, Floreo, Shell Tankstelle, Stadt-Apotheke, Franke - Gutes Hören und Sehen.
Schülerinnen und Schüler können sich in diesem Jahr wieder beim Haustürverkauf der Trachtenfestbändchen ihr Taschengeld aufbessern. Pro verkauften Bändchen gibt es 1 Euro Provision für die Verkäufer.
Trachtenfestbändchen zum Verkauf können bei Frau Göbel in der Stadtverwaltung von Montag bis Donnerstag 15.30 bis 16.30 Uhr abgeholt und abgerechnet werden.
20.000 Euro brachten die Standgebühren der Händler ein. Auf diese kommt in diesem Jahr eine Erhöhung der Gebühren um 20 Prozent zu. Aus dem Rummelplatz flossen 12.000 Euro in die Kasse des HTV. Der Rest wurde über Spenden und Sponsoren finanziert.
Letztere sind in erster Linie die Auerhahn-Brauerei sowie die Schlitzer Destillerie. Mit Letzterer wurde eine zusätzliche Vereinbarung getroffen: Das städtische Unternehmen übernimmt die Bewirtschaftung des Rathauszeltes am Marktplatz. „Dort wird es definitiv auch Bier und alkoholfreie Getränke geben. Geschäftsführer Tobias Wiedelbach und sein Team sind bereits Feuer und Flamme“, freut sich Hohmeier über diese Änderung. Mit den Festwirten habe es bereits ein erstes Treffen gegeben: „Sie sind alle wieder an Bord.“
Er berichtet über eine weitere Neuerung, die ebenfalls nicht ohne Kosten abgeht: „Erstmals werden wir eine Security einsetzen. Diese wird zusammen mit den Kassierern unterwegs sein. Diese wurden bei den letzten Trachtenfesten vermehrt beleidigt und belästigt. Die Securityleute werden kontrollieren, ob Festbesucher ein Armbändchen anhat oder nicht.“