Die Halle in Darmstadt wird neben dem Freizeitsport vor allem für das Training der örtlichen Eishockey- und Eiskunstlaufvereine genutzt. Das gilt auch für das „Colonel-Knight-Stadion“ in Bad Nauheim. Damit der Ligabetrieb bei Eishockey und Eislauf weitergehe, sei man um einen normalen Betrieb bemüht, teilte die Stadionverwaltung mit.
„Wir versuchen einzusparen, in dem wir das Eis nicht wie sonst nach jeder Gruppe aufbereiten.“ Ende Oktober will die Eishalle im Wetteraukreis auch den öffentlichen Eislaufbetrieb starten. Dieser läuft in der Eishalle Lauterbach im Vogelsbergkreis bereits. „Wir planen eine normale Saison ohne Eintrittspreiserhöhungen“, sagte ein Mitarbeiter. Alles Weitere hänge auch von politischen Entscheidungen ab.
Für die Eissporthalle Kassel stellt sich aktuell noch nicht die Frage nach einem Betrieb im Winter. Durch die laufenden Umbauarbeiten in der Halle sei man momentan nicht in der Lage, einen öffentlichen Eislauf anzubieten, heißt es auf der Internetseite.
Wenn es nach dem Energiesparpaket des Hessischen Städtetages geht, soll der Betrieb von Eislaufbahnen und Eissporthallen für das reine Freizeitvergnügen eingestellt werden. Die Stadt Wiesbaden will ihre Kunsteisbahn deshalb im Winter nicht in Betrieb nehmen (lesen Sie auch hier: Mit diesen 4 Tipps heizen Sie sparsamer, ohne zu frieren).
„Da bei der Henkell-Kunsteisbahn die freizeitorientierte Nutzung deutlich überwiegt, folgte die Betriebskommission der Vorgabe des Hessischen Städtetages, wonach der Betrieb von Eislaufbahnen einzustellen ist“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Im Sinne der Vorbildfunktion der Landeshauptstadt und vor dem Hintergrund des hohen Energiebedarf der Freilufteisbahn gebe es keine Möglichkeit, sie diese Wintersaison zu öffnen.
Andere hessische Städte mit temporär errichteten Eisbahnen suchen hingegen nach Alternativen. „Wir planen in Absprache mit den Städten gerade Bahnen mit Kunststoffbelägen“, sagte Holger Helmiss, der mit seiner Event-Agentur in den vergangenen Jahren für die Freilufteisbahnen in Hofheim, Bad Vilbel und Eschborn zuständig war.
Kunststoff-Eisbahnen würden beispielsweise auch in der amerikanischen Eishockey-Liga NHL zum Sommertraining genutzt und seien grundsätzlich genauso fahrbar wie Echteisbeläge. Ähnliche Überlegungen gibt es auch bei der Stadt Marburg, die mit dem „Eispalast“ sechs Wochen im Jahr eine überdachte Kunsteisbahn bietet.
„Wir prüfen gerade die Möglichkeiten. Vorstellbar ist Kunsteis“, sagte ein Mitarbeiter der Stadt. Da die Eisbahn zwar vor allem für den Freizeitspaß sei, aber morgens auch ein Schulsportprogramm stattfinde, sei man um eine gute Lösung insbesondere für Kinder und Jugendliche bemüht. Eine endgültige Entscheidung gebe es aber noch nicht.
Erfahrungen mit eisfreien Kunststoffbahnen haben im vergangenen Winter und diesem Frühjahr bereits Hanau im Main-Kinzig-Kreis und Taunusstein in der Nähe von Wiesbaden gesammelt. Auch wenn die Erfahrungen und das Feedback durchaus positiv gewesen seien, fielen durch Beleuchtung beim Betrieb trotzdem Energiekosten an.
Das erklärten Mitarbeiterinnen der beiden Städte. Hanau will daher diesen Winter auf die Kunststoffbahn verzichten. In Taunusstein laufen zur Zeit noch Überlegungen für ein Konzept (lesen Sie auch hier: Sinnvoll oder kontraproduktiv? Das sagen Händler und Gastronomen zu den Weihnachtsmarkt-Plänen). (dpa)