Aline Bunk aus Schlitz pendelt täglich nach Fulda - und spart monatlich 200 Euro

Bereits in den ersten Verkaufstagen sicherten sich zahlreiche Kunden der Verkehrsverbände das Neun-Euro-Angebot. Eine von ihnen ist Aline Bunk (32) aus Schlitz, die seitdem zu ihrer Arbeitsstätte im Testzentrum in Fulda pendelt.
Fulda/Schlitz - Der Bus der Linie 591, der von Schlitz-Hutzdorf an den ZOB in Fulda fährt, ist zwar gut gefüllt, aber nicht so voll, dass jemand stehen muss. Ganz vorne sitzt Aline Bunk. Die Zeit im Bus nutzt sie, um sich zu sammeln und auf die bevorstehenden Arbeiten vorzubereiten. Entlang der Strecke zwischen Vogelsberg und Fulda steigen neue Fahrgäste zu, meistens sind es zwischen zwei und fünf Personen.
Mit dem Bus an die Arbeit: Aline Bunk spart durch das Neun-Euro-Ticket monatlich 200 Euro ein
Einen Massenandrang im Bus kann Bunk nicht erkennen: „Der Bus ist selten voller als heute. Das liegt aber auch daran, dass hauptsächlich Schülerinnen und Schüler den Bus nutzen. Die fahren meistens früher“, berichtet sie. Anders als in den Zügen nach Frankfurt gibt es hier keinen großen Andrang.
Für das Neun-Euro-Ticket hat sie sich aus einigen Gründen entschieden. Den Aspekt, den sie dabei in den Mittelpunkt stellt, ist die Geldersparnis: „Durch den Umstieg vom Auto auf den Bus, kann ich im Monat fast 200 Euro sparen“, führt Bunk aus. Da sie derzeit auch zuhause umbaue, sei das noch mal wichtiger geworden. Ein weiterer Grund für ihren Umstieg auf den Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) ist der Klimawandel und die CO2-Ersparnis. Deshalb würde sie es auch begrüßen, sollte sich eine dauerhaft preiswerter Nahverkehrs durchsetzen. (Lesen Sie auch: Mit dem 9-Euro-Ticket in den Urlaub? Das sind die besten Strecken zu beliebten Zielen)
„Dadurch, dass ich mit dem Bus zur Arbeit fahre, komme ich viel entspannter an“ schwärmt Bunk
Für Bunk beginnt die Fahrt um 7.15 Uhr, mit dem Fahrrad, an ihrem Wohnsitz im Schlizer Stadtteil Hutzdorf. Von dort fährt sie zwei Kilometer an die Landesmusikakademie, schließt ihr Rad ab, und macht sich mit dem Bus auf in Richtung Fulda. Dort trifft sie nach etwa 40 Minuten am Stadtschloss ein und läuft die zwei Minuten Restweg an die Arbeit.
„Dadurch, dass ich mit dem Bus zur Arbeit fahre, komme ich viel entspannter an“, berichtet sie. Der Zeitverlust von rund 15 Minuten gegenüber der Fahrt mit dem Pkw sei für sie lediglich eine Umstellung. Weder das Warten an der Baustelle in Horas, noch das Rumpeln und Wackeln durch die an vielen Stellen geflickte Straße störe sie im Bus, erklärt sie.
Als Autofahrerin sei sie oft von Wartezeiten an Baustellen oder ähnlichem genervt gewesen. Vergleicht sie die Fahrt mit dem Auto mit der im Bus, stellt sie fest: „Wenn ich die Kosten abziehe ist es für mich ehrlich gesagt besser mit dem Bus zu fahren und wie gesagt, die 15 Minuten, die ich mit dem Bus länger brauche, machen mir nichts aus.“
9 Euro ausgegeben, 200 Euro gespart: Aline Bunk pendelt täglich von Schlitz nach Fulda
Am Nachmittag wird sie dann den Bus zurück nach Hause nehmen. Wird sich auf dem Heimweg – mit dem Fahrrad – von ihrem Arbeitstag erholen. „Die Rückfahrt, vor allem der letzte Abschnitt, holt mich wieder total runter. Dabei kann ich mich entspannen. Gestern habe ich sogar einen Storch gesehen. Wann passiert das einem schon mal, wenn man mit dem Auto fährt“, schwärmt sie.
Manchmal trifft sie sich auch mit ihrer Mutter und sie reden über Gott und die Welt. Ihre Bilanz nach einem Monat mit dem Neun-Euro-Ticket fällt positiv aus. In den letzten Tagen hat sie gerade erst wieder an den vergangen Monat zurück gedacht: „Oh, langsam wird es wieder Zeit, dass ich mich um das neue Ticket kümmere.“ (Von Max Wenisch)