„Notre Dame": Die Geschichte einer ungeliebten Kreatur in der Quecker Kulturscheune
Queck - Gespannt verfolgten die Besucher und Besucherinnen des Stücks „Notre Dame" in der Quecker Kulturscheune das Zusammenspiel von Mensch und Figuren. Sie erhielten eine perfekte Inszenierung, eine grandiose Aufführung, gewürzt mit Spannung, geschichtlichen Ereignissen und Einblicken in die Abgründe seelischer Zerrissenheit.
„Notre Dame" ... eine wahre Geschichte. In der Urfassung einmal verfasst als historischer Roman vom französischen Schriftsteller Victor Hugos unter „ Der Glöckner von Notre Dame". Vielen wird „Notre Dame" als Oper inszeniert von Franz Schmidt vielleicht bekannt sein, aber noch viel wahrscheinlicher als Film „Der Glöckner von Notre Dame" aus dem Jahre 1956 mit den beiden unvergessenen Hauptdarstellern Anthony Quinn und Gina Lollobrigida. Liebe, Träume, Sehnsucht, Hass, Leidenschaft, aber auch Krieg und Mord, alles unter dem Dach und rund um die Kathedrale Notre Dame.
„Kaufe nie ein Souvenir und nie werden sie sich an dich erinnern". Vor den Toren von Notre Dame verkauft eine junge Zigeunerin (Virginia Maatz) Souvenirs. Hinter den Mauern lebt ein Priester (Stefan Maatz) in seiner Welt. Täglich kauft er bei ihr die Zeitung, täglich schmachtet sie ihn an, täglich muss er ihr widerstehen, täglich kommen in ihm viele Zweifel aufs Neue hoch. Während einer Sonnenfinsternis, die nur Sekunden dauert, träumen sich die beiden in eine Zeit vor 500 Jahren und erspielen eine Geschichte von Liebe und Tod. Denn in unseren Träumen leben die Geschichten unseres Blutes – und das Blut ist ein Fluss in die Vergangenheit...
Ein eitler Hauptmann, Phoebus, der nur sich selbst liebt, ein Priester der sich der Liebe verweigert, eine Kreatur (der Glöckner Quasimodo, der kurzzeitig zum König der Bettler emporstieg) die niemanden mag und eine Frau (Esmeralda) die nur für die Liebe geschaffen scheint. „Der Bettler ist der wahre König, den drücken keine Schulden und keine Krone". So gehen alle in die Irre, weil es scheinbar keinen anderen Weg für sie gibt. Der Mensch ist in der Gerechtigkeit von unwahrscheinlicher Primitivität und im Widerspruch zu seiner Intelligenz. Es gibt nur einen schmalen Grad der Liebe, der sich durch die Zeit schlängelt und den wir oft nur im Traum ertasten.
Veranstaltet wurde dieser wunderschöne Abend vom Männergesangverein 1920 Queck, der sich über einen sehr großen Zuspruch freuen durfte. Nach der Aufführung bestand für alle Theaterbesucher die Möglichkeit, die Hauptdarsteller einmal aus der Nähe zu betrachten und alles zu fragen was man schon lange einmal wissen wollte.