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Schäfer strikt gegen Windkraft bei Queck

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Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

Vogelsbergkreis - Zwei Prozent der hessischen Landesfläche sollen für erneuerbare Energien zur Verfügung stehen. Diesem im Energiegipfel vor zwei Jahren formulierten Ziel will der Regierungsbezirk Mittelhessen mit der Aufstellung eines Teil-Regionalplanes Energie näher kommen. Ein wesentlicher Schritt in dieser Richtung soll die zweite Offenlegung des Entwurfes sein, der heute von der Regionalversammlung beschlossen werden dürfte.

Dass das erklärte Ziel erreicht wird, glauben längst nicht alle Insider des Verfahrens. Dieses wurde in Gang gesetzt, nachdem der Regionalplan Mittelhessen 2010 vor Gericht keinen Bestand hatte. Die Folge ist, dass derzeit überall der Bau von Windenergieanlagen (WEA) möglich ist – lediglich eine Genehmigung nach dem Immissionschutzgesetz ist Voraussetzung. Nachdem der Entwurf des Teil-Regionalplanes Anfang 2013 offengelegt worden war, gingen tausende Eingaben beim Regierungspräsidium ein. Diese wurden inzwischen in den Plan eingearbeitet oder aber verworfen. In der Konsequenz muss sich die Regionalversammlung heute in Kirtorf mit einer Vorlage befassen, die noch etwa die Hälfte der einst für diesen Zweck zur Verfügung gestellten Fläche beinhaltet. Insbesondere im Vogelsbergkreis wurden etliche Flächen herausgenommen. Dies nicht zuletzt, weil ein Drittel seiner Fläche als Vogelschutzgebiet ausgewiesen ist. „Wir lehnen diese Fläche ab, weil sie unserem Flächennutzungsplan widerspricht“ Häufig, aber längst nicht immer, haben die Planer im Regierungspräsidium (RP) die Wünsche der Kommunen weitgehend berücksichtigt. Ein Gegenbeispiel ist die Stadt Schlitz. Diese sah ihr Soll in Sachen Windvorrangflächen mit dem Windpark Berngerode als erfüllt an. Allerdings ist weiterhin eine Fläche zwischen Queck und Rimbach im Plan enthalten. „Wir lehnen diese Fläche ab, weil sie unserem Flächennutzungsplan widerspricht. Sollte der RP daran festhalten und einen Bau genehmigen wollen, werden wir dagegen vorgehen“, betont Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer (CDU). Gelassener kann sein Freiensteinauer Kollege Sascha Spielberger (parteilos) die Festlegungen für seine Gemeinde bewerten. Zwar lehnt er eine vorgesehene, isolierte Fläche bei Radmühl ab und fordert die Herausnahme aus dem Regionalplan. Dass die beiden Windparks Auf der Haid und Hallo lediglich Bestandsschutz erhalten, verwundert ihn nicht: „Es war abzusehen, dass die Weiterentwicklung in diesem Bereich nicht einfach sein würde. Damit musste man rechnen.“ Für die zum Teil in Gemeindeeigentum befindlichen Gebieten Kohlwald bei Reinhards und Dilläcker bei Fleschenbach laufen bereits die Genehmigungsverfahren. Derren Ergebnisse gelte es abzuwarten.

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